Strafanzeige wegen politisch motivierter Straftat Seebrücke-Gedenkort in Wuppertal mutwillig beschädigt

Wuppertal · In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag ist der Seebrücke-Gedenkort mutwillig beschmiert und beschädigt worden. Die Seebrücke Wuppertal stellt nun Strafanzeige wegen Sachbeschädigung und politisch motivierter Straftat.

Auf die Platte eingeritzt: „NSU“ als Verweis auf den „Nationalsozialistischen Untergrund“

Foto: Seebrücke Wuppertal

Kaum zwei Wochen ist es her, dass der Gedenkort für Menschen, die auf der Flucht nach Europa ums Leben kamen, eingeweiht wurde. Nun teilte die Seebrücke Wuppertal mit, dass es schon drei Tage später zu einer Verunstaltung eines Teils des Gedenkortes kam.

Die Stätte, die an die Verstorbenen erinnern soll, steht am Mirker Bahnhof. Der unter anderem von der Stadt Wuppertal geförderte Gedenkort besteht aus einem großen, im Erdboden versunkenen Schiff aus Stahl, einer Info-Stele mit Fotos und Textinformationen. Auf dieser wurde Mittwochnacht schließlich mit wasserfestem Stift zweimal „NSU“ als Verweis auf den „Nationalsozialistischen Untergrund“ mit wasserfestem Stift aufgekritzelt und in die Mitte der Platte in die Fotografien eingeritzt.

„Nicht einmal eine Woche hat es gedauert, bis jemand den Gedenkort beschmiert und beschädigt hat. Das ist nicht nur eine Verunglimpfung des Gedenkens an die Toten, sondern auch eine Drohung an Menschen, die auf der Flucht sind und die in Europa Schutz suchen“, so Renate Schatz von der Seebrücke Wuppertal. „Selbstverständlich werden wir das nicht einfach hinnehmen. Wir haben Strafanzeige wegen Sachbeschädigung und politisch motivierter Straftat gestellt.“