Weltweiter Gedenktag Wuppertal setzt erneut ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen
Wuppertal · Am Montag, 25. November wird auch in Wuppertal durch diverse Angebote auf die Thematik aufmerksam gemacht.
Der 25. November, bekannt als „Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen“, ist ein weltweiter Gedenktag der Opfer von Gewalt an Frauen. Auch in Wuppertal wird der Aktionstag genutzt, um auf diese Problematik aufmerksam zu machen und das Thema öffentlich zu diskutieren. In Zusammenarbeit mit dem Runden Tisch gegen häusliche und geschlechtsspezifische Gewalt und weiteren Kooperationspartnern wurde ein umfangreiches Programm für 2024 entwickelt, das Veranstaltungen rund um den kommenden Montag umfasst.
Der Runde Tisch gegen häusliche und geschlechtsspezifische Gewalt hat gemeinsam mit der Bergischen VHS, den Wuppertaler Soroptimistenclubs, dem Zontaclub Wuppertal, alpha e.V. und dem Frauennetzwerk kraftvoll ein vielseitiges Veranstaltungsprogramm erstellt. Begleitend dazu gibt es Postkarten mit Informationen zu Hilfs- und Unterstützungsmöglichkeiten, die in der Gastronomie, im Einzelhandel, in Kulturstätten, bei der Polizei, in der Frauenberatung, sowie in städtischen Einrichtungen (zum Beispiel im Rathaus Barmen, Bergische VHS, Jobcenter, Haus der Integration, Jugendamt, Sozialamt), und bei den Veranstaltungen erhältlich sind.
Der Runde Tisch gegen häusliche und geschlechtsspezifische Gewalt hat sich in diesem Jahr schwerpunktmäßig mit der Täterarbeit (Istanbul-Konvention, Artikel16) beschäftigt. In Wuppertal gibt es derzeit keine Täterberatung; der Runde Tisch hat daher eine Stellungnahme zum Bedarf der Täterarbeit verfasst.
Am Freitag, 22. November, findet um 19 Uhr eine Vorführung des Films „C'e ancora domani (Morgen ist auch noch ein Tag)“ mit anschließender Diskussion im Cinema Barmen statt. Die ersten hundert Tickets kosten fünf Euro. Am Samstag, 23. November, ist ab 12 Uhr ein Flashmob am Rathaus Barmen geplant. Am Aktionstag selbst tritt um 17 Uhr der Women of Wuppertal Chor in den City-Arkaden vor Thalia auf. Um 19.30 Uhr gibt es eine politische Runde zum Thema „Wie machen wir Wuppertal orange?“. Veranstaltungsort ist die Bergische VHS, Otto-Roche-Forum. Am Samstag, 30. November steht ab 16 Uhr ein Schreibworkshop Poetry Slam im K4 Theater für Menschlichkeit auf dem Plan. Die Teilnahme ist kostenlos. Anschließend findet um 20 Uhr ein: Poetry Slam statt. Der Eintritt beträgt fünf Euro.
Besorgniserregende Statistik unterstreicht Handlungsbedarf
Der aktuelle Bundeslagebericht Häusliche Gewalt des BKA zeigt, dass die Fälle häuslicher Gewalt in den letzten Jahren weiter ansteigen. Die Zahlen polizeilich registrierter Gewalt sind in den letzten fünf Jahren nahezu kontinuierlich um insgesamt 19,5 Prozent angestiegen. Fälle Häuslicher Gewalt sind im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 6,5 Prozent angestiegen. 155 Frauen wurden 2023 offiziell durch ihren Partner oder Ex-Partner getötet. Im Jahr 2024 gab es laut einer inoffiziellen Statistik bisher 166 Femizide und damit alle zwei Tage einen Mord an Frauen. Alle vier Minuten erfährt eine Frau Gewalt durch ihren (Ex-)Partner.
Dass immer noch viel zu tun ist, zeigen auch aktuelle Zahlen für Wuppertal. Maike Liebetanz, Fachreferentin geschlechtsspezifische Gewalt der Stabsstelle Gleichstellung und Antidiskriminierung der Stadt Wuppertal: „Aktuelle Zahlen für Wuppertal zeigen, dass es leider auch bei uns immer wieder zu Gewalt gegen Frauen kommt: Allein 2023 wurden in unserer Stadt über 800 Fälle von häuslicher Gewalt bei der Polizei angezeigt. Auch das Frauenhaus bleibt ein wichtiger und leider noch immer notwendiger Schutzraum für Frauen, die vor häuslicher Gewalt fliehen müssen. 2023 wohnten 104 Personen (53 Frauen und 51 Kinder) im Frauenhaus. In der Beratungsstelle von Frauen-helfen-Frauen e.V. fanden im letzten Jahr 695 Beratungskontakte für von häuslicher Gewalt und Stalking betroffene Frauen statt. Zudem haben 2023 547 Frauen aufgrund von sexualisierter Gewalt die FrauenBeratung & Selbsthilfe e.V. Wuppertal aufgesucht.“