Soziales Wuppertal: Spendenaktion für das Hospiz beginnt

Wuppertal · Die Bethe-Stiftung verdoppelt in den nächsten Monaten die Hilfsgelder an die Einrichtung.

Martin Hamburger, Klaus Hunschede, Brigitte Hamburger, Jennifer Thielen, Jutta Tackel und Hans-Willi Hachel freuen sich über jede Spende.

Foto: Andreas Fischer

Das Christliche Hospiz am Dönberg wurde 2007 eröffnet und ist die einzige Einrichtung dieser Art für Erwachsene in Wuppertal. Zwar wird das Hospiz zum Großteil durch die Kranken- und Pflegekasse finanziert, einige wichtige Bereiche werden von ihnen jedoch nicht abgedeckt und das Haus ist dabei auf Spenden angewiesen. Diese sind seit Corona deutlich zurückgegangen und insbesondere der Raum der Stille, der Garten sowie die Fernsehgeräte müssen dringend erneuert werden. Aufgrund dessen hat sich die Bethe-Stiftung, gegründet von Roswitha und Erich Bethe, eine besondere Aktion überlegt: Ab heute, 8. Mai, bis in drei Monaten, 8. August, werden alle eingehenden Einzelspenden bis zu 2000 Euro von der Stiftung verdoppelt. „Wir wollen nicht, dass ein großes Unternehmen den gesamten Wert spendet. Wir möchten mehrere Personen aktivieren, etwas Gutes zu tun“, nennt Dr. Martin Hamburger, Vorstandsmitglied der Bethe-Stiftung, den Hintergrund dieser Aktion. Insgesamt stellt die Stiftung dafür 50 000 Euro zur Verfügung, sodass im besten Fall am Ende 100 000 Euro für das Hospiz zusammenkommen. Einzige Voraussetzung für die Verdoppelung: Der Verwendungszweck muss den Betreff „Verdoppelungsaktion“ beinhalten.

Zwölf Gäste, wie die Mitarbeiter des Hospizes ihre Patienten nennen, haben Platz in den Räumen am Dönberg. „Wir haben nur Einzelzimmer, die alle über ein separates Bad verfügen. Die hellen Gemeinschaftsräume sollen zum Verweilen mit Angehörigen einladen“, erzählt Jennifer Thielen, Leiterin des Hospizes. Nicht nur die Gäste selbst, sondern auch ihre Angehörigen spielen laut ihr eine große Rolle und erfahren unter anderem bei der Trauerbewältigung viel Hilfe von Seelsorgerinnen der Einrichtung. „Wir helfen vielen Menschen auch nach der Betreuung ihrer Liebsten. In unserem Brückencafé können sich Angehörige von ehemaligen Gästen mit aktuellen austauschen und nach dem Tod ihrer Angehörigen Hilfe erhalten“, ergänzt Klaus Hunschede aus dem Förderverein des Hospizes.

Menschen ab 18 Jahren können ihre letzten Tage und Wochen in dem Haus verbringen. „Man denkt immer, hier sind nur ältere Menschen, doch zuletzt hatten wir einen 25-jährigen Gast. Gäste in diesem Alter haben natürlich ganz andere Wünsche“, weiß Thielen. „Deshalb würden wir gerne unsere alten Fernseher gegen Smart-TVs tauschen, damit es auch den jungen Menschen in ihren letzten Tagen an nichts fehlt.“ Außerdem soll der Garten neugestaltet werden. „Es soll einfacher werden, das Bett nach draußen zu fahren, da viele Gäste nicht mehr aufstehen können“, erklärt Hunschede. Ein weiterer wichtiger Ort im Haus, der dringend renoviert werden muss, ist laut Seelsorgerin Brigitte Hamburger der Raum der Stille. Auch diese Kosten werden nicht von der Krankenkasse übernommen. „Dort können sich die Gäste mit ihren Angehörigen zurückziehen und Ruhe finden. Es können geschützte Gespräche stattfinden. Durch einen Umbau wollen wir diese private Atmosphäre unterstützen. Je mehr Geld wir bekommen, desto mehr können wir verbessern.“

Neben 25 Pflegekräften und fünf weiteren Festangestellten, helfen 30 Ehrenamtliche bei der Arbeit im Hospiz. „Ohne die Ehrenamtlichen wäre der Betrieb in dieser Form gar nicht möglich. Sie helfen bei der Gartenarbeit, an der Rezeption oder sogar bei Ausflügen. Beispielsweise wenn ein Gast noch einmal ein Fußballspiel des Kindes besuchen möchte“, stellt die Leiterin klar.