Meinung WZ-Kommentar zu Gewalt in Kliniken in Wuppertal: Gewalt aus Ungeduld
Wuppertal · Gewalt ist schlecht und abzulehnen. Da bedarf es keiner Diskussion und eigentlich auch keines Kommentars. Doch die Gründe, weswegen in Krankenhäusern verbale und physische Gewalt gegen Ärzte, Schwestern und Pfleger ausgeübt wird, gehören diskutiert und kommentiert.
Da sind zum einen die „klassischen“ Gründe: Drogen, zu denen natürlich auch Alkohol zählt. Wer unter Drogen steht, hat in der Regel keine Gewalt mehr über sich. Betrunkene neigen dazu, aggressiv zu werden. Drogen sind keine Entschuldigung, aber eine Erklärung.
Doch es gibt noch weitere Gründe für die zunehmende Gewalt in Krankenhäusern: Patienten, die länger in der Notaufnahme warten müssen, weil ihre Verletzung oder Erkrankung nicht so schwerwiegend ist wie die anderer, verlieren in zunehmendem Maße die Geduld und werden aggressiv. Das trifft auch auf Angehörige zu, die der Meinung sind, ihre Verwandten würden nicht angemessen behandelt. Während Drogenabhängigen und Betrunkenen ein gewisses Maß an Kontrollverlust zugestanden werden kann, gilt das für ungeduldige Patienten und unzufriedene Angehörige nicht. Diese Menschen müssen begreifen, dass sich die Welt nicht um sie dreht, dass es Menschen gibt, denen es noch schlechter geht und die dringender eine Behandlung benötigen. Gewalt ist keine Lösung – und unentschuldbar.