Meinung WZ-Kommentar zur Wohnungsbau-Situation: Flächen baufertig machen
Wuppertal · Wir haben uns zu sehr daran gewöhnt, dass in Wuppertal trotz erheblichen Leerstands tausende Wohnungen fehlen. Und auch daran, dass dieser Mangel nicht schnell geschlossen werden kann.
Keine Wohnung zu finden, ist für viele normal. Natürlich ist der Wohnungsmarkt in Wuppertal für den Gutverdiener nicht gerade überhitzt. Aber wenn mittlere Einkommensgruppen einen Wohnberechtigungsschein benötigen, dann gilt akuter Handlungsbedarf. Und das nicht nur für die Kleinfamilie, die sich vielleicht das dritte Zimmer nicht leisten kann und daher in den weiteren Umkreis zieht. Sondern das gilt auch für ältere Menschen, die keine barrierefreien Wohnungen in Wuppertal finden – und aus diesem Grund abwandern. Und dabei ein wichtiger Teil der Stadtgesellschaft bleiben sollten. Sicher, die Verwaltung ist nicht untätig. Aber Wohnen ist ein Grundrecht. Die Stadt hat dagegen kein Anrecht darauf, dass die Menschen hierbleiben wollen. Und wer die Hälfte seines Einkommens für die Miete ausgibt, der gibt es nicht an anderer Stelle in der Stadt aus. Aus diesem Grund ist es jetzt wichtig, Potenzialflächen auf den Weg zur Baufertigkeit zu bringen. Denn das ist kein Prozess, der kurzfristig möglich ist – und kann Jahre dauern. Jede Spekulation in Richtung einer erfreulichen Zinsanpassung in der näheren Zukunft ist da ein Verpassen der Zukunft. Im Jetzt.