Mobilität Wuppertal: Tönniesstraße wird zur Fahrradstraße
Wuppertal · Ziel ist, die Strecke zu beruhigen.
Die Tönniesstraße wird bald zur Fahrradstraße. Das hat die Bezirksvertretung Langerfeld-Beyenburg beschlossen. „Ziel war nicht, aus der Tönniesstraße eine Fahrradstraße zu machen, sondern dass dort vernünftig gefahren wird“, erklärt dazu Bezirksbürgermeister Andreas Bialas (SPD). Die Straße sei kurvenreich, deswegen wünschten sich die Langerfelder mehr Verkehrssicherheit. „Das Wesentliche ist, dass man die Autofahrer daran erinnert, dass sie nicht die einzigen Verkehrsteilnehmer sind“, sagt er. Vor allem wolle man die Geschwindigkeit reduzieren.
Zusätzlich sei die Straße eine Anliegerstraße, die aber oft als Abkürzung genutzt werde. „Das ist vor allem dann ein Problem, wenn am Blombacher Bach die Brücke gesperrt und saniert wird“, so Bialas. Er hofft, dass Autofahrer die Tönniesstraße, wenn sie zur Fahrradstraße wird, dann gar nicht mehr nutzen. Ob die Maßnahme hilft, müsse sich erst zeigen. Gegebenenfalls müsse die Stadt dann nachsteuern – zum Beispiel mit Hinweisschildern oder Displays.
Bei einer Veranstaltung zur Bürgerbeteiligung im Vorfeld hatten rund 30 Teilnehmer Rückfragen und viele Anregungen für die Gestaltung der Straße, wie Ute Eichler-Tausch, Bezirksvertreterin der Grünen in Langerfeld-Beyenburg, der WZ damals berichtete.
Die Verkehrssituation in der Tönniesstraße ist schwierig. Denn die Fahrbahn ist größtenteils sehr eng, einen Bürgersteig gibt es nur in einer weitläufigen Kurve. Teilweise führt die Straße auch über einen steilen Hang, der nur mit einem niedrigen Zaun gesichert ist. Ute Eichler-Tausch sagte damals: „Es gab überdurchschnittlich viele Anfragen und Beschwerden.“
Sie hatte selbst beobachtet, dass auf der Tönniesstraße gerast wird und Autofahrer mitunter auf den Bürgersteig ausweichen. Die Autofahrer zu kontrollieren oder ab und zu mal zu blitzen, reiche an der Tönniesstraße nicht mehr aus, erklärte sie. Stattdessen solle der Verkehr beruhigt werden. „Die Straße dient vielen Kindern als Schulweg.“ Radler nutzten sie als Verbindung zur Trasse in Langerfeld.
Um einen Kompromiss zwischen Fahrradfahrern, Fußgängern und Anwohnern zu schaffen, möchte die Stadt die Straße zur Fahrradstraße machen. 15 000 Euro soll die Maßnahme kosten. An den beiden Enden soll die Straße verengt werden. Fahrräder haben Vorrang auf der Straße und dürfen nebeneinander fahren. Autofahrer müssen sich unterordnen.
„Um Rangierverkehr in der Fahrradstraße zu vermeiden, werden die Parkplätze auf maximal zwei zusammenhängende Parkplätze beschränkt“, heißt es dazu in der Verwaltungsvorlage. Hierbei entfallen fünf Parkplätze. Ein Sicherheitsstreifen im Bereich der Parkplätze wird mithilfe einer Markierung geschaffen, so dass Radfahrer vor sich öffnenden Fahrzeugtüren geschützt sind. Im weiteren Verlauf wird die Vorfahrt im Bereich der Hebbecker Straße dahin gehend geändert, dass die Fahrradstraße hier Vorrang hat.
Die Stadt konnte der WZ die Frage, wann die Tönniesstraße zur Fahrradstraße wird, nicht beantworten.