Nachhaltigkeit Einkaufen, arbeiten, reisen: Eine Ausstellung im AOK-Haus in Wuppertal zeigt Ideen für nachhaltigen Konsum

Wuppertal · Wie Sparen bereichern kann.

Susanne Tetzlaff, Hausleiterin AOK Rheinland, Anja Nacken, Stabsbereichsleiterin Nachhaltigkeit und Caroline Pilling von der Verbraucherzentrale in der Ausstellung.

Foto: Anna Schwartz

Muss ich gleich neue Klamotten kaufen, wenn etwas beschädigt ist oder kann ich Bekleidung auch ausbessern, wie es früher völlig normal war? Muss ich elektronische Geräte ständig betriebsbereit halten oder kann ich sie ausschalten? Schmeckt Joghurt im Mehrwegglas genauso gut wie im Plastikbecher? Mit diesen Fragen befasst sich eine interaktive Ausstellung, die bis Ende Juli im AOK-Haus in Wuppertal zu sehen ist. Sie trägt den Titel „Einfach machen! Ideen für nachhaltigen Konsum“, wurde von der Verbraucherzentrale NRW entwickelt und tourt seit sieben Jahren durch das Land.

Saisonale Küche mit marinierten Gemüsespießen vom Grill

„Das Bewusstsein für den Klimawandel und nachhaltiges Handeln ist gestiegen“, sagt Anja Nacken, Stabsbereichsleiterin Nachhaltigkeit der AOK Rheinland/Hamburg. Allein deshalb, weil es immer sichtbarer werde. „Die erste Hitzewelle des Jahres haben wir gerade hinter uns.“ Die Ausstellung zeigt in fünf Stationen, wie Entscheidungen beim Konsum sowohl umweltschonend als auch gesundheitsfördernd sein können. Sie befassen sich mit Ernährung und Genuss, Einkaufen, Kleidung und Mode, Freizeit und Urlaub sowie Arbeit und Lernen. Die Ausstellung soll nicht nur informieren, sondern dient auch der Inspiration.

An einem Holztisch in Form einer Küche mit stilisiertem Backofen können die Besucher erraten, welche Gerichte zu welchen Jahreszeiten am besten geeignet sind, um eine saisonale Küche zu gewährleisten. Sie können Klappen öffnen, die unter anderem beweisen, dass sich Wurstwaren auch in der wiederverwendbaren Haushaltsdose besorgen lassen.

Ein mit Plastikmüll vollgepackter Einkaufswagen zeigt, wie viel Abfall beim gedankenlosen oder auch bequemen Gang durch den Supermarkt entsteht. Neben Second-Hand-Mode und Mehrwegbechern fokussiert die durchdacht konzipierte Ausstellung auch Urlaubsziele, die mit der Bahn erreichbar sind. „Ernährung und Reisen sind große Hebel, die jeder Verbraucher zur Einsparung von Ressourcen und von CO2 bedienen kann“, sagt Caroline Pilling, Umweltberaterin bei der Verbraucherzentrale in Wuppertal.

Auch die Digitalisierung im Büro wird thematisiert. Geräte auszuschalten statt im Standby-Modus zu belassen und nicht jede Information auszudrucken, sind nur zwei der Möglichkeiten, auch am Arbeitsplatz weniger Energie zu verbrauchen.

Auch eine Sammelbox für
Handys ist Teil der Ausstellung

Susanne Tetzlaff, Leiterin des Wuppertaler AOK-Hauses, hat dabei eine Beobachtung gemacht: „Bei der Einsparung von Ressourcen wie Strom und Material wird oft eine Unterscheidung gemacht zwischen dem eigenen Haushalt und externen Arbeitsplätzen, weil sie nicht in der privaten Verantwortung stehen.“ Darüber hinaus können Besucher in einer Sammelbox alte Handys abgeben. „Wir hatten mal bei der AOK eine interne Sammelaktion und es war erstaunlich, wie viel dabei an gebrauchten Smartphones und Handys zusammengekommen ist“, erinnert sich Anja Nacken.

An jeder Station sind zudem Flyer verfügbar, mit denen die Besucher die Informationen vertiefen können. Wer am Schluss selbst Inspirationen weitergeben möchte, kann an einem Ideenbaum eigene Vorschläge hinterlassen.

Die Ausstellung „Einfach machen! Ideen für nachhaltigen Konsum“ ist bis 27. Juli im AOK-Haus Wuppertal, Bundesallee 265, zu sehen. Sie befindet sich innerhalb der Beratungsräume und ist zu den Öffnungszeiten zugänglich: montags bis donnerstags von 8-18 Uhr, freitags von 8-16 Uhr.