Meinung WZ-Kommentar zur kommunalen Wärmeplanung: Knappe Güter
Wuppertal · Einige Großstädte sind schon weiter als Wuppertal. Köln rechnet Mitte dieses Jahres mit Ergebnissen eines Energienutzungsplanes und will dann konkrete Maßnahmen entwickeln, Mönchengladbach will seine kommunale Wärmeplanung bis Jahresende abschließen, Hamburg hat seit 2016 ein stadtweites Wärmekataster.
Diesmal ist es aber vielleicht sogar ein Vorteil, dass Wuppertal kein Spitzenreiter ist. Die Stadt ist früh genug dran, um noch Fördergeld für das Konzept beantragen zu können – und spät genug, um die gesetzlichen Rahmenbedingungen zu kennen. Wenn die Bundesregierung sich nun Aspekte überlegt, die unbedingt in einer Wärmeplanung enthalten sein müssen, könnte es anderen Städten passieren, dass sie mehr oder weniger wieder von vorn beginnen. Dennoch ist eigentlich keine Zeit zu verlieren. Bis 2045 soll die Wärmeversorgung klimaneutral sein. Das sind noch 22 Jahre. Doch es wird alleine bis 2034 dauern, bis die Fernwärmeleitungen in der Elberfelder Innenstadt saniert und ausgebaut sind, die Hälfte der Zeit ist dann um. Nur für die Elberfelder Innenstadt. In anderen Stadtteilen muss parallel mit Arbeiten begonnen werden, um das Ziel erreichen zu können, doch dafür braucht es Planungskapazität, Material und Arbeitskräfte. Alle diese Güter sind derzeit knapp und alle Städte müssen ihre Infrastruktur gleichzeitig ausbauen. Deshalb sollte Wuppertal aufpassen, seinen Platz in der Reihenfolge zu halten.