Wuppertaler Zoo-Kolumne Wuppertal: Warum das grüne Wasser besser für Seelöwen-Augen ist
Wuppertal · Der Zoo hat absichtlich zugelassen, dass sich ein natürlicher Algenfilm bildet.
Stammbesucherinnen und Stammbesuchern ist in den letzten Wochen sicherlich aufgefallen, dass sich das Becken der Seelöwen von einem strahlenden Türkisblau in ein dunkleres Grün verwandelt hat. Dies hat mehrere Aspekte und ist nicht auf eine Vernachlässigung der Pflege zurückzuführen, sondern ist vielmehr ein Testlauf für die Verbesserung der Seelöwenhaltung.
Die starke Sonneneinstrahlung und die Reflektion der Sonne über sowie unter Wasser stellt ein Problem für die Augengesundheit der Seelöwen dar. Aus diesem Grund wird die weiße Wand um die Anlage in einem dunkleren Grau gestrichen, Testfelder mit unterschiedlichen Grautönen wurden deswegen bereits auf die Wand aufgebracht.
Die türkisblauen Fliesen am Beckenboden reflektieren ebenfalls stark das Licht. Der zunächst einfachste und kostengünstigste Weg ist es, einen natürlichen Algenfilm im Becken entstehen zu lassen, der die Reflektion minimiert. Das Becken wird dabei zwar noch einmal wöchentlich komplett entleert, aber nicht mehr mit einem Hochdruckreiniger und chemischen Reinigungsmitteln gesäubert, sondern lediglich mit Wasser ausgespritzt. Dadurch kann der natürliche Algenfilm wachsen. Nun werden wöchentlich Wasserproben entnommen, um mögliche Veränderungen der Wasserqualität zu bestimmen.
Der grüne Boden ähnelt dem
Lebensraum in Kalifornien
Ein weiterer Aspekt, der durch den Algenwuchs bedacht wird, ist der, dass der Grüne Zoo Tiere in naturnahen Anlagen halten möchte. Der dunkle Boden des Seelöwenbeckens ähnelt dem Lebensraum der Kalifornischen Seelöwen deutlich mehr als die türkisblauen Fliesen des Beckens, mit denen viele Menschen Schwimmbäder assoziieren.
Ob der Testlauf erfolgreich ist und sich der Algenfilm im Seelöwenbecken bewährt, wird der Zoo erst in einigen Monaten und gegebenenfalls nach einigen Anpassungen bewerten können.