Benefiz Werkzeugkiste wieder rekordverdächtig
Wuppertal · Die Cronenberger blicken auf eine erfolgreiche Veranstaltung zurück.
„Mögen wir in Cronenberg in vielen Dingen auch unterschiedlicher Meinung sein, wenn es um die Werkzeugkiste geht, ziehen wir alle, ob Vereine, Parteien, Kirchen, Firmen und Bürger, an einem Strang“, stellt Stefan Alker, Vorsitzender des Vereins Cronenberger Werkzeugkiste, zufrieden fest. Diese Benefizveranstaltung zugunsten diverser gemeinnütziger Zwecke wurde am 6.Juli zum 25. Mal durchgeführt.
Obwohl der endgültige Erlös noch nicht feststeht, ist man sich sicher, dass in etwa wieder das Ergebnis der bisherigen „Rekordkiste“ von 2017 erreicht wird. „Damals waren es 70 050 Euro“, so Alker, der ausführt, dass die Behinderten-Einrichtungen in der Partnerstadt Schwerin und in Wuppertal die Hälfte des erwirtschafteten Gewinns erhalten. Begünstigt wird auch das nur durch Spenden finanzierte Frauenhaus. Darüber hinaus kommen die Freiwilligen Feuerwehren in Cronenberg und Hahnerberg in den Genuss der Unterstützung.
Und mit der Cronenberger Feuerwehr und der Werkzeugkiste hat es eine besondere Bewandtnis. Denn 1972 wurden die freiwilligen (und ehrenamtlichen) Brandschützer zum Einsatz in den Standort der Lebenshilfe gerufen und waren entsetzt über die Unterbringung und die Arbeitsbedingungen der körperlich und geistig behinderten Mitmenschen. Feuerchef Heinz Vitt, „Ortssheriff“ Manfred Papschik und der Journalist Hans Rötzel beratschlagten, wie man das berufliche und private Leben der Bewohner des ehemaligen Lehrlingsheims der Gemeinschaft der Cronenberger Industrie an der Heidestraße verbessern könnte. Es war die Idee zur „Cronenberger Werkzeugkiste“, die im Laufe der Jahrzehnte ständig verfeinert wurde.
Eine stattliche Tombola, um die sich der Cronenberger Heimat- und Bürgerverein mit viel Liebe kümmert, Live-Musik, Stände für das leibliche Wohl wurden zum festen Bestandteil der Benefiz-Veranstaltung, die inzwischen Besucher aus dem Tal, aber auch aus den Nachbarstädten anzieht. Im Mittelpunkt steht das Werkzeug: Cronenberger Qualitätsware, hergestellt von den namhaften ortsansässigen Herstellern.
48-seitige Festschrift
ist erschienen
„Der Beginn der Veranstaltung ist zwar immer um 9.30 Uhr, doch vor den Ständen der Cronenberger Werkzeughersteller haben sich schon weit vorher Fünfer- und Sechserreihen gebildet. Die Besucher wissen, dass sie hier erstklassige Qualität zu Schnäppchenpreisen bekommen“, berichtet Magdalena Noll, die 2. Vorsitzende des Werkzeugkistenvereins.
Den Machern der alle zwei Jahre stattfindenden Werkzeugkiste gelang es im Laufe der Jahre auch, prominente Schirmherren und -herrinnen für ihr Fest für den guten Zweck zu gewinnen. So unter anderem die Helden von Bern, die Fußballweltmeister von 1954, Toni Turek und Helmut Rahn, mehrfach die damalige Bundestagspräsidentin Annemarie Renger, Minister Hans-Dietrich Genscher, Johannes Rau in seiner damaligen Eigenschaft als Ministerpräsident von NRW und Arbeitsminister Norbert Blüm, die sich alle beeindruckt zeigten vom Gemeinsinn der Cronenberger, die an die Mitmenschen dachten, die eher auf der Schattenseite des Lebens stehen.
Pfiffige Möglichkeiten, die Werkzeugkiste dank der bereitwilligen „Promis“ auch überregional bekannt zu machen. „Dat maken wer nu selwer“ hieß es aber, als Hans Kremendahl und der sechsmalige Schirmherr Peter Jung als amtierende Wuppertaler Oberbürgermeister in ihren Eröffnungsansprachen lokale Mundart und Witz einbrachten.
Farbenfrohe Lichtinstallation
von Eisenmann überzeugte
Viele Anekdoten ranken sich um die 25 Werkzeugkisten, und etliche davon sind in der 48 Seiten starken Festschrift zu lesen, erzählt von Kennern wie Hartmut Schmahl, Dirk Tesche und Karl-Heinz Dickinger. Und stets lässt man sich auf dem ganztätigen Fest der guten Taten etwas Neues einfallen.
Diesmal war es eine farbenprächtige Lichtinstallation des Künstlers Gregor Eisenmann als Präsent an den selbstlosen Kistenverein, finanziert von den Cronenberger Firmen und Institutionen, die ihr „Dorp“ zum Ausklang der 25. Werkzeugkiste noch mal richtig erstrahlen ließen. Und da am 6. Juli das Wetter zwar super, aber keinesfalls zu heiß war und so richtig zum Feiern einlud, bekommt man beim Werkzeugkistenverein glänzende Augen, denkt man an die „Silberkiste“ zurück. „Es war einfach ein voller Erfolg“, ist der abrundende Kommentar von Stefan Alker.