Statistik Zahl der Arbeitslosen in Wuppertal ist gestiegen

Wuppertal · 585 Jugendliche suchen einen Ausbildungsplatz. Eine der Ursachen ist, dass Azubis zum Teil nicht übernommen werden.

 Immer mehr Menschen müssen sich in Wuppertal bei der Agentur für Arbeit melden.

Immer mehr Menschen müssen sich in Wuppertal bei der Agentur für Arbeit melden.

Foto: dpa/Jens Kalaene

Die Arbeitslosigkeit im Bergischen Städtedreieck ist im Juli nach Auskunft der Agentur für Arbeit Solingen-Wuppertal erwartungsgemäß gestiegen. Die Sommermonate seien im Regelfall durch einen saisonalen Anstieg der Arbeitslosigkeit gekennzeichnet, erklärt die Arbeitsagentur. So haben sich auch in diesem Juli die Jugendlichen arbeitslos gemeldet, die von ihrem Ausbildungsbetrieb nicht übernommen wurden. „Angesichts des Fachkräftebedarfs in vielen Branchen kann davon ausgegangen werden, dass viele von ihnen in Kürze wieder eine Beschäftigung aufnehmen“, heißt es in der Mitteilung der Arbeitsagentur.

Der Anstieg der Arbeitslosigkeit habe eine weitere Ursache in der fortgesetzten Übernahme der geflüchteten Ukrainer in den Rechtskreis des SGB (Sozialgesetzbuch) II. „Da dieser Prozess andauert, wird auch im kommenden Monat mit steigenden Zahlen zu rechnen sein“, prognostiziert Martin Klebe, Chef der Agentur für Arbeit Solingen-Wuppertal.

Aktuell liegt die Arbeitslosigkeit mit einer Quote von acht Prozent immer noch deutlich unter dem Vorjahresniveau. Im Juli 2021 betrug die Quote 8,6 Prozent. Erfreulich sei, dass die Zahl der Langzeitarbeitslosen über beide Rechtskreise weiter rückläufig ist, wobei die Entwicklung in Solingen derzeit etwas stagniert. Das Stellenangebot hat sich in den Sommerferien erwartungsgemäß reduziert. Insgesamt ist die Arbeitslosigkeit im Städtedreieck im Vergleich zum Vormonat um 855 auf 26 578 Personen gestiegen (ein Plus von 3,3 Prozent). Gegenüber dem Vorjahr sind 1982 Menschen (minus 6,9 Prozent) weniger arbeitslos gemeldet. Insgesamt gibt es 551 neue Stellengesuche, 40 weniger als im Vormonat und 113 weniger als vor einem Jahr.

In Wuppertal sind aktuell 15 987 Personen arbeitslos gemeldet, das sind 320 mehr als im Vormonat (plus zwei Prozent). Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Zahl um 1499 Personen (8,6 Prozent) gesunken. Die Arbeitslosenquote beträgt 8,6 Prozent gegenüber 9,4 Prozent vor einem Jahr. 1640 junge Menschen unter 25 Jahren sind von Arbeitslosigkeit betroffen, im Vergleich zum Vormonat sind das 111 Jugendliche mehr. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist in Wuppertal gegenüber dem Vorjahresmonat gesunken und liegt jetzt bei 7340 Menschen (minus 12,3 Prozent).

Im Juli wurden der Agentur für Arbeit Wuppertal 274 neue Stellen gemeldet, 42 weniger als noch im Juni. Insgesamt gibt es 1361 offene Stellen, 25 mehr als im Juni und 103 mehr als im Juli 2021.

Derzeit suchen in Wuppertal noch 585 Jugendliche einen Ausbildungsplatz, dem stehen 632 offene Stellen gegenüber. Insgesamt haben sich 2275 Jugendliche aus Wuppertal seit Oktober 2021 an die Berufsberatung der Agentur für Arbeit gewandt, um einen Ausbildungsplatz zu finden. „Das Ausbildungsjahr neigt sich dem Ende zu, aber die Aussichten für die Jugendlichen, auch jetzt noch einen Platz zu finden, waren selten so günstig“, sagt Klebe. „Allen Ausbildungsinteressierten – egal, ob mit Wunsch nach einem Ausbildungsbeginn in diesem oder im nächsten Jahr – empfehle ich den Besuch der Ausbildungsbörse in der Historischen Stadthalle in Wuppertal am 31. August.“

(red)