Wuppertaler auf Wallfahrt: Regen nach Rom gebracht

Stadtwallfahrt: Die 320 Wuppertaler Pilger brachten das heimische Wetter mit nach Italien. WZ-Redakteur Andreas Boller reist mit.

Wuppertal/Rom. Das hätten sich die Römer eigentlich denken können. Wenn sich rund 320 Wuppertaler gemeinsam auf den Weg in die ewige Stadt machen, dann kann das fatale Auswirkungen auf ihr Wetter haben. So wie gestern, am ersten Tag der Wuppertaler Stadtwallfahrt, als so mancher Römer bei nasskaltem Wetter missmutig durch Regenpfützen stapfte und dabei großen Gruppen von Wuppertaler Pilgern begegnen konnte, die zwar solche Verhältnisse gewöhnt sind, aber wohl doch ganz andere erwartet hatten.

Dabei hätten sich die Reisenden ein paar Sonnenstrahlen verdient gehabt. Mit dem Bus, gar mit dem Nachtbus oder mit dem Flugzeug waren sie am Sonntag im Verlauf des Tages in Rom angekommen. Dem Abendgebet am Sonntag folgte eine kurze Nacht, denn gestern um 9 Uhr stand mit der Heiligen Messe unter Leitung von Stadtdechant Bruno Kurth in der Kirche San Lorenzo in Lucina bereits der erste geistliche Höhepunkt der Pilgerreise auf dem Programm.

Es war die erste Gelegenheit für die Gruppe, die bis zum Freitag in sechs Hotels untergebracht ist, zusammenzutreffen und nach der Hektik des Reisens zur inneren Ruhe zu finden. Bis auf den letzten Sitzplatz war die Kirche in der römischen Altstadt gefüllt - in dem Gotteshaus ist der Rost aufbewahrt, auf dem der Wuppertaler Stadtpatron Laurentius nach der Überlieferung das Martyrium erlitten haben soll.

Stadtdechant Bruno Kurth erinnerte die Pilger daran, dass der Wahrheits-Gehalt dieser Reliquien-Legende nicht entscheidend sei. Historisch belegt und essentiell sei, dass Jesus am Kreuz gestorben sei - als Zeichen seiner Liebe für die Menschen.

Heute wird die große Pilgergemeinde, die gestern ihre eigentliche Geburtsstunde erlebte, in der Basilika des Petersdoms erneut zusammentreffen. Gestern stand im Anschluss an die Messe für die in sieben Gruppen aufgeteilten Wallfahrer eher der touristische Teil der Reise auf dem Programm - mit dem Original Bergischen Regen als importiertem Begleiter.