Ausstellung Eckart Kunstraum: Wie ein Blick durchs Fenster

Wuppertal · Marion Freitag druckt abstrakte Motive.

Marion Freitag und Regina Winkelströter. (v.l.)

Foto: Fischer, Andreas H503840

Filigran sind die Strukturen zum Teil – mit Vorsicht und viel Achtsamkeit verbunden der Druck. Eine senkrechte Struktur taucht vermehrt auf. „Ich habe für eine Malerei einen Pinselstrich gebraucht und ausprobiert und diesen auf die Druckplatte übertragen“, erklärte Marion Freitag den Ursprung. Sie druckt abstrakt. Ihre Motive stammen entweder wie bei der Senkrechten aus der Malerei oder aus der Natur, wie bestimmte Astformationen. Als beinahe skulpturenartig beschreibt sie altes verstorbenes Geäst, das sie inspiriert und sie als Druck benutzt. Und sie fertigt stets nur einen an. „Es sind alles Unikate“, unterstrich Künstlerkollegin Regina Winkelströter.

Gemeinsam stellen sie im Kunstraum Eckart ihre Werke aus: Marion Freitag, Mitglied der Künstlergruppe Arrenberg, zeigt ihre Druckgrafiken mit Linolschnitt, während Regina Winkelströter ihre Malereien ausstellt. Eine gewisse Zartheit umgibt dabei die Werke beider Künstlerinnen.

Marion Freitag fertigt zumeist Doppeldrucke an, sprich zwei Drucke unterschiedlicher Motive aufeinander – und experimentiert dabei auch mit der Technik, indem sie Restfarbe, „die Spuren eines vorherigen Drucks“, verwendet und daraus etwas Neues entstehen lässt. „Deshalb sieht das so aus, als wäre der Druck aufgesetzt“, beschrieb sie eines ihrer Werke.

Bei einem anderen „Insektiv“ malte sie zuvor mit Erden. „Ich habe sie laufen lassen und diese Formation fand ich spannend und habe sie auf den Druckstock übertragen und dann ausgeschnitzt“, erzählte Freitag.

Die Bilder vom Regina Winkelströter sind mit einer Leichtigkeit versehen, dabei sind es mehrere Schichten, die übereinander liegen. Sie beginnt mit einem Pinsel und verwendet anschließend Sprühacryl, um den Farben vorsichtig die Intensität zu nehmen. Dadurch entsteht eine räumliche Tiefe, die sehr leicht wirkt. „Es passt gut mit dem Coronajahr zusammen. Wir können nicht so viel nach draußen, wohin geht dann der Blick?“, stellt sie als Frage in den Raum.

„Es geht um das Spiel von innen und außen, um die Perspektive des Betrachters“, sagte sie. „Und das kann ich so weit abstrahieren, dass ich es gar nicht mehr weiß“, schmunzelte die Künstlerin. Das Motiv des Fensters interessiert sie dabei, mit Schablonendruck trägt sie dieses auf ihre Malereien auf.

Ausstellung ist noch bis
zum 21. März zu sehen

Es sind zarte Pastellfarben, die sie größtenteils verwendet. „Ob ich mich in meiner Ausdrucksweise für ein zartes Sprühen in mehreren Schichten übereinander entscheide oder für einen kräftigen Duktus, hat etwas mit dem Thema zu tun“, erklärte Winkelströter. Die Stimmung, die ihre Werke in diesem Fall verkörpern, hat etwas Sanftes an sich. Am gestrigen Samstag eröffneten die Künstlerinnen ihre Ausstellung. Noch bis zum 21. März können Besucher die Malereien und Druckgrafiken auf sich wirken lassen.