Literatur Ein toter Junge in „Aralandia“
Wuppertal · Tanja Heinzes neuer Kriminalroman spielt im Zoo. Die WZ verschenkt drei Exemplare.
In der Freiflugvoliere Aralandia im Zoo ist ein Mord geschehen. Der 13-jährige Lukas Grimm wusste wohl zu viel über Dinge, die er nicht wissen durfte. Neben ihm wird ein toter Hyazinth-Ara gefunden. Was wusste der Junge und weshalb musste er sterben? Im neunten Roman der Wuppertaler Autorin Tanja Heinze, „Aralandia“, ermittelt erneut die pensionierte Politredakteurin Mathilde Krähenfuß. Ihre Ermittlungen führen sie über den Zoo, zur Junior Uni bis zum Wallfahrtsdom in Velbert-Neviges und sogar nach Rom.
Geschickt verbindet Tanja Heinze dabei Realität und Fiktion. Die Voliere ist zwar in Wirklichkeit noch nicht eröffnet, existiert im Buch aber bereits seit 2018. „Ich wollte etwas mit tierischer Intelligenz und der katholischen Kirche machen“, erklärt Heinze. Die Suche nach der Wahrheit führt die Protagonistin zu den drei Geheimnissen von Fátima, Botschaften, die aus einer Marienerscheinung 1917 hervorgegangen sind.
Tanja Heinze ist selbst katholisch aufgewachsen: „Meine Großtante war ganz der Miss-Marple-Typ. Sie hat immer über die Geheimnisse von Fátima gesprochen.“ Die Geheimnisse haben sie seit ihrer Kindheit fasziniert. „Die Leidenschaft über das Mysteriöse war immer schon da“, so die Autorin. Sie selbst habe früher einmal zwei Graupapageien besessen.
Die Voliere spielt im Roman eine zentrale Rolle. Aber auch privat engagiert sich Heinze für Aralandia und ist Mitglied im Zoo-Verein. „Ich habe meiner Frau Krähenfuß eine Netzpatenschaft geschenkt“, berichtet die 44-Jährige. Sie unterstütze die Idee von Aralandia – das Ara-Zuchtprogramm – sehr gerne. Der Erlös aus dem Roman kommt dem Zoo-Verein in Teilen zu Gute.
Vor dem Schreiben habe Heinze die Baustelle im Zoo besichtigt. „Der Geschäftsführer des Zoo-Vereins hat mir angeboten, für Nachfragen zur Verfügung zu stehen. Wir haben viele Details besprochen“, sagt sie. Das Wissen, das sie sich online über Vögel und Aras angeeignet hat, baut sie gekonnt in ihre Geschichte ein. „Ich versuche immer, aktuelle Geschehnisse in meine Romane einzubeziehen“, erklärt Heinze.
Die Bücher sollen Informationen über Wuppertal enthalten
Wie sie Aktuelles und Fantasie verknüpft, kann der Leser auf knapp 270 Seiten herausfinden. „Aralandia“ sei zwar hauptsächlich ein Kriminalroman, sie lege aber Wert darauf, dass in ihren Büchern etwas über Wuppertal zu erfahren sei. Die Bücher rund um Mathilde Krähenfuß sind dabei jeweils abgeschlossene Geschichten.
Gerade die Coverseite sei bei „Aralandia“ sehr schwierig zu gestalten gewesen. „Die Herausforderung war, die Voliere auf das Cover zu bringen“, erklärt sie. Um ihrer Graphikerin Anhaltspunkte zu geben, habe Heinze viele Fotos von der noch nicht fertiggestellten Anlage gemacht.
„Früher waren meine Romane sehr verkopft. Jetzt sind sie leicht zu lesen“, sagt Heinze, die schon in der Grundschule angefangen hat, Romane zu schreiben. Etwa ein halbes Jahr habe sie an „Aralandia“ gearbeitet. Vorgestellt werden soll das Buch bei der Eröffnungsfeier der Voliere im März. Dann steht Tanja Heinze allen Interessierten Rede und Antwort. Auch eine Lesung sei für April geplant.