Literatur Wuppertaler Autorin Miriam Schmidt hat neuen Roman veröffentlicht: Kuschel-Krimi mit Dackel und Leiche

Wuppertal · „Elsy Moore – Das Böse eines Sommers“ ist der dritte Band der Cosy-Crime-Reihe und glüht nur so vor Sommergefühlen. Im Podcast spricht sie über ihren neuen Roman, das Schreiben und warum eine wichtige Figur ein Rauhaardackel ist.

Ein Verbrechen bei schönstem Urlaubswetter: Der neue Roman von Wuppertaler Autorin Miriam Schmidt spielt mitten im Sommer und entführt die Leser nach Mallorca und ins fiktive englische Dorf Stricktony.

Foto: Miriam Schmidt

Viel Regen, wenig Sonne und eher herbstlich anmutende Temperaturen: Der Sommer in Deutschland ließ zuletzt einiges zu wünschen übrig. Da kommt der neue Roman von Miriam Schmidt gerade recht. Die Wuppertalerin hat mit „Elsy Moore – das Böse eines Sommers“ vor Kurzem den dritten Band rund um die junge Hobbydetektivin Elsy vorgelegt – und damit einen Krimi, der nur so vor Sommerfeeling strotzt. Und das nicht nur wegen der Melone auf dem Cover.

„Das ist der Unterschied zu den anderen Bänden von Elsy Moore. Diesmal wollte ich ganz bewusst, dass die Leser sich nicht nur von der Geschichte, sondern auch von der sommerlichen Szenerie begeistern lassen können“, sagt Schmidt. „Das war mir ganz wichtig.“

Die Geschichte beginnt auf Mallorca, wo Elsy gemeinsam mit ihrem Chef, dem betuchten Baron Frederik Smart, die spanische Sonne genießt. Doch die Erholung währt nicht lange. Eine Bekannte von Fred, die wohlhabende, schwierige Camille Pettigrew, lädt zum Dinner. Doch damit nicht genug. Nach ihrem Urlaub taucht sie unverhofft in Stricktony auf. Ihr Besuch stiftet viel Unruhe im Dorf, bis eines Abends eine Leiche auftaucht.

Wie schon die ersten beiden Bände der Reihe gehört auch „Das Böse eines Sommers“ zum Genre des sogenannten Cosy Crime. Zwar dreht sich die Handlung vorrangig um ein Verbrechen, aber damit ist es nicht getan, wie Schmidt erklärt: „Es sind im Grunde Wohlfühl-Bücher, bei denen die Leser eingeladen sind, mitzurätseln, wer den Mord begangen hat. Es geht auch weniger blutig zu als beispielsweise bei einem Thriller“, sagt die Autorin. Garniert wird das Ganze außerdem mit einer Liebesgeschichte. Auch das sei für viele Bücher des Genres typisch. „Ich glaube, Cosy Crimes sind deshalb so beliebt, weil die Leser sich wohlfühlen, sie werden auch mal zum Schmunzeln gebracht und trotzdem kommt der Nervenkitzel nicht zu kurz“, sagt Schmidt.

Dass der Roman überwiegend in dem fiktiven englischen Dörfchen Stricktony spielt, ist kein Zufall, sondern hat mit Schmidts persönlichem Faible für die Insel zu tun. „Es ist ein großartiges Land und für mich wie ein zweites Zuhause, und deswegen war auch klar, dass die Geschichte unbedingt in England spielen muss“, sagt sie. Dazu passt, dass Schmidt ihren Roman nicht unter ihrem wirklichen Namen, sondern unter dem Pseudonym Miri Smith veröffentlicht hat. „Das passt einfach besser zum Szenario und sah auch auf dem Cover besser aus“, sagt sie.

Rund zwei Monate hat Schmidt an der Rohfassung gearbeitet. Beim Schreiben liebt sie es ruhig. Musik ist für sie dabei tabu, nur ihre Tasse Tee darf auf keinen Fall fehlen. Bevor sie allerdings für eines ihrer Bücher in die Tasten haut, entwirft Schmidt zunächst das Grundgerüst. Bei einem Krimi gehe das auch gar nicht anders, erklärt sie. „Ich lege innerhalb des Romans viele Hinweise und falsche Fährten aus und möchte mich dann am Ende natürlich nicht verzetteln. Daher gibt es da schon ein sehr strenges Gerüst. Das geht bis hin zu Kleinigkeiten wie dem Wetter.“ Damit sie auch bei ihren Figuren nicht durcheinanderkommt, pflegt Schmidt obendrein eine Liste. Darin hält sie das Aussehen ihrer Protagonisten, typische Eigenschaften und mögliche Aussagen über ihre Vergangenheit fest. „Das klingt erst mal trocken, aber ich möchte mir beim Schreiben ja nicht selbst widersprechen.“

Zumindest bei ihrer Hauptfigur Elsy dürfte das Risiko, irgendwo falsch abzubiegen, allerdings gering sein. Schließlich stecke eine ganze Menge Miriam Schmidt in ihr. Nicht nur, dass Elsy – wie Schmidt selbst – leidenschaftlich kocht und backt, auch ihre positive und wohlwollende Art teilt sie mit der Autorin. „Ich denke sehr viel darüber nach, wie ich mich gegenüber anderen Menschen verhalte, und lege viel Wert auf einen freundlichen Umgang, das hat Elsy definitiv von mir geerbt.“ Genauso wie ihre Schwäche für Rauhaardackel. Denn dass Elsy bei ihren Ermittlungen von einem treuen Dackel namens „Demon“ begleitet wird, ist ebenfalls kein Zufall. „Also wenn ich mir einen Hund zulegen würde, dann wäre das ganz klar ein Rauhaardackel“, sagt sie. „Und weil ich selber keinen habe, hat dann eben die Elsy einen bekommen.“