Handel Bücher sind an Weihnachten gefragt wie nie

Wuppertal · Dieser Tage machen die Buchhandlungen viel Umsatz. Stoff mit Lokalkolorit ist beliebt.

In Wuppertal finden Leseratten eine große Auswahl.

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Vor dem Fest verwandeln sich die Inhaber geführten Buchhandlungen im Tal und auf den Höhen von Stätten der Beschaulichkeit in belebte Ladenlokale. Und zwar schon am frühen Morgen, wie die WZ bei verschiedenen Besuchen feststellen konnte. Lesen ist also nicht aus der Mode gekommen, und neben dem „e-book“ sind Bücher, bei denen man umblättern kann, nach wie vor gefragt.

Wonach fragen die Leseratten und die, die solche beschenken wollen? Die Buchhändler im Tal und auf den Südhöhen hatten darauf einige überraschende Antworten. In der Ronsdorfer Bücherstube an der Staasstraße vertraut man laut Susanna Erb nicht nur auf die Bestsellerlisten, sondern auch auf die Tipps der Ronsdorfer Buchhändlerinnen jenseits des Mainstreams, die für den Monat Dezember „Der von den Löwen träumt“ von Hanns Josef Ortheil empfehlen. „Das läuft hervorragend wie auch die Bücher, die wir in den vorigen Monaten empfohlen haben“, stellt Susanna Erb fest.

In Oberbarmen an der Berliner Straße werden vor allem drei Titel gefragt: „Alt sein wie ein Gentleman“ von Sven Kuntze, der zum Fest passende Titel „Das Geschenk“ des Thriller-Autos Sebastian Fitzek, aber auch das neueste Wuppertal-Buch „Bilder einer Stadt“.

Fragt man Michael Kozinowski, den Inhaber der Buchhandlung Mackensen an der Friedrich-Ebert-Straße, nach bevorzugten Bänden, dann zeigt er gleich auf das Buch „Engels-Gesichter“ des WZ-Cartoonisten André Poloczek, das den „Erfinder des Kommunismus“ durch den Zeichenstift verschiedener Karikaturisten und launige Beiträge von seiner humoristischen Seite zeigt. Sehr gefragt sei auch der Kalender „Von Elberfeld bis Beyenburg“ mit Fotos aus den neun Jahrzehnten der 90 Jahre alten Stadt Wuppertal.

„Blackbird“ von Matthias Brandt ist fast überall gefragt

In der auf Reiseführer spezialisierten Buchhandlung Baedeker weiter unten an der Friedrich-Ebert-Straße berichtet Bernhard Rohde, dass die Käufer ihre Sehnsucht in die Ferne in diesem Jahr vor allem durch den Kauf attraktiver, unterschiedlich großer Globen ausleben. „Die sind genauso begehrt wie die Bücher und Bildbände aus fernen Ländern.“ Nicht die gängigen Bestseller, sondern der Träger des Deutschen Buchpreises Sasa Stanic „Herkunft“ ist bei der Glücksbuchhandlung an der Friedrichstraße gefragt.

In der Buchhandlung Müller-Nettesheim an der Hauptstraße in Cronenberg ist kurz vor Eintritt in das Engels-Jahr eine Biografie des Vaters des Sozialismus ein begehrtes Festtags-Geschenk, aber auch die Jahrhundert-Trilogie von Carmen Korn, von der jeder Band den ersten Platz in der jeweiligen Bestseller-Liste innehatte.

In nahezu jeder Buchhandlung wird „Blackbird“, Debüt-Roman des Schauspielers Matthias Brandt, als begehrtes Objekt für den Gabentisch genannt. So auch in Vohwinkel, wo Gesa Jürgensen auch den neuesten Roman von Maja Linde „Die letzten ihrer Art“ empfiehlt. Was ein gedankenloser Online-Post Schlimmes bewirken kann, erzählt Lucas Fassnacht in dem Polit- Thriller „Kill the rich – Wer Neid sät, wird Hass ernten“. Gesa Jürgensen: „Ein Buch von erschreckender Aktualität.“ fwb