Service Bürgerbusse fahren ab Montag wieder
Wuppertal · Die Vereine in Ronsdorf und Cronenberg haben ein Hygiene-Konzept ausgearbeitet – dazu gehört unter anderem eine Reduzierung der Sitzplätze.
Eine herausfordernde Zeit liegt hinter Cronenbergs und Ronsdorfs Bürgerbussen. Seit März sind die Wagen nicht mehr auf den Südhöhen unterwegs, die Maßnahmen zur Eindämmung der andauernden Pandemie ließen die üblichen Touren nicht zu. Nun wurde ein Hygienekonzept ausgearbeitet, um die Fahrten zumindest in angepasster Form zu ermöglichen. Sechs Wochen lang wurde in Zusammenarbeit mit den Wuppertaler Stadtwerken gefeilt, sodass ab Montag die Haltestellen wieder angefahren werden können. Das stößt auf Zustimmung, wie Andreas Holstein, Vorsitzender des Cronenberger Bürgerbus-Vereins, berichtet: „Einige Fahrgäste haben gesagt, es sei toll, dass wir wieder fahren“. Auch sein Ronsdorfer Kollege Günther Andereya hat festgestellt: „Es scheint vermisst zu werden.“
Auf die Fahrgäste werden einige Neuerungen zukommen, die bedingt durch den Infektionsschutz eingeführt wurden. Grundlegende Regeln wie das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes während der Fahrt oder das Abstandsgebot bei Ein- und Ausstieg sind aus den Linienbussen bekannt, hinzu kommt eine Reduktion der Sitzplätze vom acht auf sieben. Täglich werden die Haltegriffe desinfiziert. Eine Plexiglasscheibe trennt den Fahrer vom Innenraum, lediglich eine kleine Durchreiche für die Ticket-Bezahlung bleibt. Es ist passend zu zahlen, weil wegen des Infektionsrisikos kein Rückgeld gegeben wird. Im Zuge dessen wurden die Preise zum ersten Mal seit acht Jahren leicht erhöht, runde Beträge vereinfachen nun die Bezahlung und sollen den Vereinen eine kleine Hilfe nach der langen Zeit der Einbußen sein. Beide Preisklassen sind jeweils 30 Cent teurer geworden. Andereya hat diesbezüglich noch keine Beschwerden gehört, er empfindet die Erhöhung als gerechtfertigt.
Obwohl der Fahrer von den Sitzplätzen getrennt sein wird, besteht weiterhin die Option, sich bei Bedarf beim Einstieg helfen zu lassen. Den WSW, denen die Vereine unterstehen, ist Holstein dankbar für die Zusammenarbeit. Sie übernahmen die Umbaukosten für die Busse, die pro Fahrzeug rund 500 Euro betragen. Der Cronenberger Vorsitzende zeigt auf: „Unsere Hygienekonzepte liegen über dem, was die WSW verlangen. Auch Andereya ist überzeugt: „Wir haben alles Notwendige getan, um die Fahrer und Fahrgäste zu schützen“.
Auch vonseiten derer, die die Busse lenken, gibt es Vertrauen in die erarbeiteten Maßnahmen. Sowohl in Ronsdorf als auch in Cronenberg hat sich ein Großteil der jeweils rund 30 Fahrer dazu bereit erklärt, sich ans Steuer zu setzen. In einem ersten Schritt hin zur Wiederaufnahme des Betriebs war sondiert worden, ob für einige das Risiko zu hoch ist. Oft gehören die Ehrenamtler selbst zur Risikogruppe. Andreas Holstein erzählt, dass der Wille zur Mithilfe trotzdem ungebrochen ist. Ein Fahrer, der selbst keine Touren unternehmen möchte, hat sich stattdessen als Corona-Beauftragter gemeldet.
Das Team kann sich darüber hinaus über zusätzliche Verstärkung freuen; während der virusbedingten Pause meldeten sich weitere Freiwillige. Darunter ist die scheidende Cronenberger Bezirksbürgermeisterin Ursula Abé.
Die Vorsitzenden habe ihre
Zuversicht nicht verloren
Sie wird bei den kommenden Kommunalwahlen nicht mehr antreten und kann sich so einen lange gehegten Wunsch erfüllen. „Sie hat uns schon vor Jahren gesagt, dass sie fahren will“, berichtet Holstein. Er freut sich über die Hahnerberger Politikerin genauso wie über alle anderen Ehrenamtler, wertschätzt ihren künftigen Einsatz aber trotzdem besonders: „Zuvor hatten wir nur eine Fahrerin, jetzt sind es drei.“
Die Bürgerbus-Vorsitzenden auf den Südhöhen blicken mit Zuversicht auf den Wiederbeginn. Günther Andereya sagt: „Wir sind gut vorbereitet. Unsere Hauptbotschaft: Wir starten wieder!“