Wirtschaft Wirtschaftswachstum mit Klimaschutz
Wuppertal · Die beiden Parteien schlagen mehr als 40 Hektar Flächen für die Entwicklung von Gewerbegebieten vor
CDU und Grüne im Stadtrat wollen den Wirtschaftsstandort Wuppertal mit Weitblick weiterentwickeln. Dazu legten die Fraktion mit dem gemeinsamen Oberbürgermeisterkandidaten Uwe Schneidewind einen Antrag vor, der im Juni auf den Weg durch die politischen Gremien geschickt wird. Darin geht es um die Entwicklung neuer Gewerbegebiete, um deren Vermarktung und vor allem um eine grundsätzliche Perspektive auf das Thema Wirtschaftswachstum. Beide Fraktionen sagen grundsätzlich ja zu mehr Gewerbegebieten. Das ist allerdings auch notwendig, denn Wuppertal hält gerade noch 124 Hektar für die Ansiedlung von Unternehmen vor. Das ist zu wenig für eine Stadt von dieser Größe.
Deshalb haben die Fraktionen an der Düsseldorfer Straße in Vohwinkel, an der Bahnstraße im selben Stadtteil, an der Spitzenstraße in Heckinghausen, an der Straße Linde in Ronsdorf und im Blombachtal-Süd mehr als 40 Hektar Flächen ausgemacht, die für Gewerbe taugen könnten. Sie befinden sich allesamt noch nicht im Eigentum der Stadt, sollen aber möglichst erworben werden. „Wir wollen, dass die Stadt solche Flächen in Zukunft in Eigenregie entwickelt“, sagte CDU-Fraktionschef Ludger Kineke. Bisher geschehe das häufig über private Unternehmen. Kineke ist sicher, dass die Vermarktung entwickelter Flächen deren Kosten decken wird.
Für Kinekes Co-Vorsitzenden in der Fraktion, Hans-Jörg Herhausen, ist die Frage nach Gewerbegebieten eine entscheidende für die Zukunft Wuppertals. „Wir stehen in großer Abhängigkeit von Gewerbesteuereinnahmen“, sagte er. Daher sei es wichtig, Unternehmen auch durch gute Flächenangebote halten oder anwerben zu können. „Durch den Mangel sind in den vergangenen Jahren Firmen abgewandert und konnten rund 1000 Arbeitsplätze nicht angesiedelt werden“, sagte Herhausen.
Gewerbegebiete sollen
nachhaltig entwickelt werden
Die Klammer des Antrags von Grünen und CDU ist die Ökologie. Die Fraktionen sind sich einig, dass Gewerbegebiete nachhaltig entwickelt werden müssen. „Wir müssen den Klimaschutz grundsätzlich mitdenken“, sagte die designierte Spitzenkandidatin der Grünen für die Kommunalwahl, Yazgülü Zeybek. Wer gegebenenfalls unter dem schwarz-grünen Oberbürgermeister Uwe Schneidewind in Wuppertal eine Gewerbeimmobilie errichten will, dem werden womöglich auch Hinweise zu Materialien, Versiegelung von Flächen, Dachbegrünung und Energieversorgung ins Lastenheft geschrieben.
Dass die Tragfähigkeit ihrer Pläne mit dem Zustand der Stadtverwaltung steht und fällt, ist den Fraktionen von Grünen und CDU klar. Sie setzen deshalb auf Arno Minas, der ab Juli als Dezernent für Wirtschaft und Stadtentwicklung im Rathaus wirkt. „Die Motivation ist schon da“, sagte der Grüne Bürgermeister Marc Schulz. „Aber es gibt noch Bremser an der Spitze.“