„Rockmusik ist immer noch eine Macht“ Wuppertaler Coverband „Bourbon Street“ ist 30 Jahre alt

Wuppertal · Auf die Idee eine Coverband zu gründen, ist Lead-Sänger Stefan Mageney auf einer Motorrad-Tour durch die USA gekommen.

Ein Bild aus vergangener Zeit: „Bourbon Street“ um Stefan Mageney im Jahr 1997.

Foto: Bourbon Street

Ihr Repertoire besteht aus bekannten Liedern von AC/DC, Bon Jovi und vielen weiteren berühmten Sängern und Bands. Sie sind ihr Erkennungszeichen – seit nunmehr 30 Jahren. Die Wuppertaler Coverrockband „Bourbon Street“ feiert einen runden Geburtstag. Mit ihren Auftritten bei Barmen Live und der von ihr selbst veranstalteten jährlichen X-Mas Party ist sie in Stadt und Land bekannt.

Die Anfänge waren jedoch nicht in Wuppertal. Der Lead-Sänger Stefan Mageney erzählt, dass die Idee vor über 30 Jahren in den USA entstand. Damals fuhr er mit seinem Motorrad durch die USA und besuchte einige Biker-Veranstaltungen. Seine damalige Band lief zu diesem Zeitpunkt nicht rund, weswegen er Zeit hatte, während seiner Reise über einiges nachzudenken. Er bekam Lust, eine Coverband zu gründen, und holte seine alten Kollegen ins Boot. Im ersten halben Jahr spielte Mageney das Schlagzeug. Wechselte dann, in der Weihnachtszeit, das Instrument und wurde Leadsänger.

Als sich die Band gründete, gab es kaum Coverbands, erinnert sich der Musiker. „Da gab es halt Top-40-Bands, aber Cover-Hardrock-Bands, so wie wir das gemacht haben, gab es nicht viele.“ Deshalb waren sie nicht nur in Wuppertal gefragt, sondern konnten sich auch schnell bundesweit etablieren – unter anderem auf den großen Motorradfesten.

30 Jahre, das bedeutet viele Höhepunkte, aber auch einige Schicksalsschläge. 2010 starb Gitarrist Thomas Bohn an Krebs. Nachdem der erste Gitarrist relativ schnell, Ende 1994, die Band verlassen hatte, hatte Bohn seinen Platz eingenommen und die Band 15 Jahre unterstützt. Drei Wochen vor seinem Tod habe man noch zusammen ein Konzert in Süddeutschland gespielt, erzählt Stefan Mageney: „Tommi wollte unbedingt dieses Konzert mitmachen. Da war er schon schwer vom Krebs gezeichnet.“ Zwei Jahre später verlor die Band dann den Ex-Drummer Herbert Dreger.

Die Band ist eine Herzensangelegenheit für Mageney, die Mitglieder sind ihm sehr wichtig. Ein paar ihrer Gesichter hat er sich auch auf seinem Rücken verewigen lassen. So auch das von Thomas Bohn.

Fans kommen mit Kindern und Enkelkindern

Neben der Band gehen die Mitglieder auch anderen Projekten und Jobs nach. Mageney sieht das als Vorteil, da sie somit finanziell unabhängig von der Band sind. „Da wir alle nicht davon leben, können wir die Musik umso mehr genießen“, erzählt er. Neben seiner Tätigkeit als freiberuflicher Dozent für Wirtschaftspsychologie ist er auch erster Vorsitzender von Wuppertal hilft. Das Benefizkonzert sammelt jedes Jahr spenden für den guten Zweck – in diesem Jahr für Flüchtlinge aus der Ukraine.

„Rockmusik ist immer noch eine Macht“, freut sich der Musiker. Die so stark ist, dass sie auch jüngere Generationen erreicht. Und da die Band schon lange besteht, erleben die Bandmitglieder bei ihren Live-Konzerten nicht selten, dass die Fans mittlerweile ihre Kinder und Enkelkinder mitbringen.

Nach der langen Zeit hat die Band mittlerweile fast überall in Wuppertal gespielt. Und doch gibt es einen Veranstaltungsort, an dem Mageney gerne einmal auftreten möchte. „Auf der Hardt-Bühne haben wir noch nicht gespielt. Das wäre mal ein Ziel“, überlegt er. Ein Ziel, das erreichbar ist, denn die Band hat nicht vor, sich in nächster Zeit zu trennen.

Fest stehen für 2022 dagegen ein Auftritt in der Halloween-Zeit in Süddeutschland und natürlich die jährliche X-Mas Party (am 17. Dezember).