Wuppertaler Ehepaar als Schulretter
Henni und Erhardt Kroon haben in Eisleben einen Großbrand verhindert.
Südstadt/Eisleben. In der Caritas-Seniorentagesstätte St. Suitbertus in der Elberfelder Südstadt macht die Geschichte schon die Runde: Henni (52) und Erhardt Kroon (57), Mitarbeiter im Altenstift, haben in einer Grundschule in Eisleben einen Großbrand verhindert. „Seitdem wir aus dem Urlaub sind, sprechen uns alle darauf an,“ sagt Henni Kroon und lacht verlegen. „Obwohl wir nur das gemacht haben, was alle getan hätten.“
Das Ehepaar Kroon ist am Montag aus seinem zehntägigen Urlaub zurückgekehrt. Ihre freien Tage haben sie in der Lutherstadt Eisleben verbracht, um dort das Mensfelder Land zu erkunden. Am Sonntag, 22. Juli, waren sie gegen halb drei von einem Ausflug zurückgekehrt. „Wir sind mit dem Bus gefahren“, erzählt Erhardt Kroon, „und um in die Stadt zu kommen, mussten wir einen Trampelpfad gehen.“ Während das Paar in die Stadt lief, entdeckte Henni Kroon das Feuer in der Schule. „Da habe ich zu meinem Mann gesagt, da brennts ja wohl.“ Schwarzer Rauch kam aus dem Keller der Schule. Sie wählte die 112. „Und dann hat sie mir das Handy ans Ohr gehalten, weil sie sich nicht getraut hat“, sagt Erhardt Kroon. „Ja, nur weil ich noch nie so etwas gemacht habe“, erwidert seine Frau.
Kurz darauf war die Feuerwehr vor Ort und löschte den Brand. „Wir guckten uns das Spektakel aus einem Café an. Das dauerte doch recht lange“, fügt Henni Kroon hinzu.
Am nächsten Tag stand das Wuppertaler Paar schon in der lokalen Tageszeitung. „Unsere Hotelgastgeberin zeigte uns den Artikel am nächsten Morgen und meinte: Die Zwei kenn ich doch“, erzählt der Ehemann, „es ist ja schon komisch. Zwei Touristen werden Brandmelder“, schaut seine Ehefrau an und beide lachen.
Laut Mitteldeutscher Zeitung war ein Defekt im Heizungskeller die Brandursache. Keine Frage: Die Wuppertaler haben Schlimmeres verhindert. Am Donnerstag erhielt das Ehepaar Kroon ein Dankes-Päckchen — Absender war Jutta Fischer, Oberbürgermeisterin der Stadt Eisleben.