Todesfall aufgeklärt Wuppertaler Elefantenbulle Tsavo litt vor seinem Tod an einer Tetanus-Infektion

Wuppertal · Der Zoo klärt über die Krankheit von Tsavo auf. Die Infektion sei ein „großes Pech entgegen aller Wahrscheinlichkeit“.

Jungbulle Tsavo starb an Tetanus.

Foto: dpa/Fabian Strauch

Der Wuppertaler Zoo hat jetzt mitgeteilt, warum der Jung-Elefant Tsavo am 20. November eingeschläfert werden musste. Nach der Euthanasie wurde der Tierkörper in der Justus-Liebig-Universität Gießen pathologisch untersucht. Entsprechende Proben wurden an die Freie Universität Berlin (FU Berlin) und das Robert-Koch-Institut (RKI) weitergeleitet. Das elefantenspezifische Herpesvirus (EEHV) konnte schon frühzeitig durch negative Testergebnisse der FU Berlin ausgeschlossen werden. Die Untersuchungen auf Tetanus gestalteten sich laut Zoo dagegen deutlich aufwendiger, da ein direkter Nachweis des Erregers oder des Tetanustoxins schwierig ist. In den letzten Tagen trafen allerdings die Ergebnisse des RKI ein. Der Nachweis des Tetanuserregers verlief positiv.

Dieser Erreger kommt laut Zoo weltweit in der Umwelt vor, insbesondere in Erdböden und im Kot verschiedener Tiere. Die Infektion erfolg dabei über verunreinigte Wunden. Häufig sind dies Schnitt- oder Stichwunden, aber auch kleinste Verletzungen können dabei als Eintragungsort dienen. Die Bakterien können sich nur unter Luftausschluss vermehren und ihre Toxine bilden. Eine verunreinigte Wunde muss sich daher zunächst erst wieder verschließen. Die produzierten Toxine verbreiten sich in Gewebe und Blut, bis sie auf eine Nervenendigung treffen. Dort binden sie irreversibel und wandern dann aufsteigend in Richtung Rückenmark und Gehirn. Im Rückenmark greifen sie in den Prozess der Muskelsteuerung ein, was zur Überregung und damit zur Überstimulation der Muskulatur führt und als spastische Lähmung mit Muskelkrämpfen sichtbar wird. Durch eine Lähmung der Atemmuskulatur verläuft die Erkrankung ohne Therapie letztendlich tödlich.

Bei Tsavo konnte der Zoo allerdings keine Wunde feststellen. Lediglich eine kleine Hautstelle, die in den Tagen vor der Erkrankung etwas nässte, wurde als verdächtig befunden. Aber auch die Stoßzahnfraktur im September wird als mögliche Eintrittspforte diskutiert. Dass Tsavo sich eine Tetanusinfektion zugezogen hat, bezeichnet der Zoo als „großes Pech entgegen aller Wahrscheinlichkeit“. Es sei der erste beschriebene und bestätigte Fall dieser Krankheit bei einem Afrikanischen Elefanten und bei einem Elefanten in Europa.