Extremsport in der Corona-Krise Extremsportler wandert 100 Kilometer im heimischen Garten

Wuppertal · Der Wuppertaler Jannik Giesen wanderte in knapp 17 Stunden 100 Kilometer im heimischen Garten.

100 Kilometer hat Jannik Giesen im Garten seiner Eltern zurückgelegt.

Foto: Bartsch,G. (b13)

100 Meter lang, mehrere Haarnadelkurven, die längste Gerade 15 Meter und fünf Höhenmeter – so sah die Runde aus, die Jannik Giesen von Samstag auf Sonntag von 11 Uhr bis 3:38 Uhr nachts im Garten seiner Eltern auf Küllenhahn exakt 1000 Mal durchschritten hat. Selbst für Wuppertals bekanntesten Extrem-„Marschierer“, der im vergangenen Jahr zu Fuß die Strecke aus dem Bergischen bis nach St. Petersburg bewältigt hat, war das „eine harte Nummer“, wie er bekennt.

Dass er die 100-Kilometer, die die Organisatoren der Mammutmärsche aufgrund von Corona „at Home“ ausgeschrieben hatten, schaffen würde, war keine Überraschung. „Aber es war doch etwas anderes, als mit gleichmäßigen Schritten immer geradeaus gehen zu können“, bekannte der Wuppertal noch zwei Tage später mit ordentlich Muskelkater in den Oberschenkeln. Die Höhenmeter summierten sich schließlich zu einer lockeren Alpenüberquerung, und die ständigen Wendungen erforderten ein Höchstmaß an Konzentration, zumal viele Stolperkanten lauerten. Dazu musste er nach jeder Runde kurz abstoppen, um wie alle rund 700 Teilnehmer der Challenge einen Strich auf einem standardisierten Dokumentationsbogen zu machen. So blieb die Gesamtzeit mit 16:38 Stunden auch deutlich über seinem Rekord, den er im Vorjahr beim Mammutmarsch NRW über 100 Kilometer aufgestellt hatte.

Seiner Fangemeinde, die er auf Instagram hat, war das egal. Sie wurde fleißig mit Bildern seiner nächsten „Wahnsinnsaktion“ versorgt und postete fleißig zurück. „Ich bin heute noch dabei, alle Zuschriften zu beantworten“, sagte Giesen am Montag. Sein nächstes Ultra-Projekt wäre eigentlich erst der Mammutmarsch in Berlin Ende Mai gewesen. Der ist zwar derzeit noch nicht abgesagt, aber sicher fraglich. Für den 12. September ist übrigens auch wieder ein 100-Kilometer-Mammutmarsch NRW geplant, mit Start und Ziel am alten Bahnhof Wichlinghausen an der Nordbahntrasse. gh