Feierlichkeit Wuppertaler Ganztagsgymnasium Johannes Rau feierte Einzug in den Übergangsstandort

Wuppertal · Der Umzug auf die Hardt soll die Sanierung des eigentlichen Schulgebäudes ermöglichen.

 Ein Höhepunkt des Festakts: Die humorvolle Rede von Schülersprecherin Tuana Turhan.

Ein Höhepunkt des Festakts: Die humorvolle Rede von Schülersprecherin Tuana Turhan.

Foto: Kevin Bertelt

Zu Ostern ist das Ganztagsgymnasium Johannes Rau auf die Hardt gezogen – und genau das wurde am Donnerstagnachmittag mit zahlreichen Gästen aus Stadt, Politik und der Schule gefeiert.

„Seit knapp drei Monaten sind wir nun schon hier auf der Hardt. Und als ich damals das Gebäude zum ersten Mal betreten habe, fühlte sich das fast so an wie ein Fiebertraum, denn an den Umzug hat kaum noch jemand geglaubt“, sagte Schülersprecherin Tuana Turhan und eröffnete den Nachmittag – zwar mit einem Schmunzeln, dennoch aber mit der Realität im Hinterkopf. Denn der Umzug auf die Hardt, der die Sanierung des eigentlichen Schulgebäudes des Gymnasiums an der Siegesstraße ermöglichen sollte, war geprägt von Unsicherheiten, fehlenden Erlaubnissen und daraus resultierenden zeitlichen Verzögerungen (die WZ berichtete).

Während diese Thematik den ganzen Nachmittag über mitschwang, sorgte ein buntes Programm aus Musik- und Kabarettperformances trotzdem für beste Stimmung. So präsentierten etwa Sängerinnen der Musikklasse der Schule mit instrumentaler Unterstützung das Lied „Üsküdar’a Gider Iken“, das die Geschichte einer jungen Frau erzählt, die ihre Heimat verlässt und in eine ungewisse Zukunft zieht – eine Botschaft, die auch auf das Ganztagsgymnasium Johannes Rau passe, wie Lehrer Sebastian Paas, der gemeinsam mit Tuana Turhan den Festakt moderierte, betonte. Begeistert lauschten die Anwesenden dem Auftritt, einige Eltern griffen zu ihren Smartphones, um die Performance ihrer Kinder festzuhalten, für die es am Ende einen tosenden Applaus gab.

Auch Oberbürgermeister Uwe Schneidewind zeigte sich vom musikalischen Einstieg begeistert, betonte aber auch zugleich die Schwierigkeiten, die dem Einzug in das Übergangsquartier auf der Hardt vorausgegangen waren. Für ihn sei der gestrige Nachmittag ein „Hoffnungstermin“ gewesen, sagte er. „Wir haben es in den letzten Jahren oft mit Momenten der Hoffnungslosigkeit zutun gehabt“, so Schneidewind und nannte Beispiele wie die Fragen, ob der Umzug des Gymnasiums überhaupt noch zu bewerkstelligen sei und wie teuer das Vorhaben letztlich werden würde. „Jetzt, dreieinhalb Jahre später, stehen wir in einem tollen Schulgebäude. Und das macht ungemein Mut.“

Bunte Programmpunkte,
kombiniert mit Ernst

Nicht nur die Gesangseinlage zu Beginn, auch weitere bunte Programmpunkte sorgten für Begeisterung im Raum. Eines von vielen Highlights war die Rede der Schülersprecherin Tuana Turhan – die, gespickt mit einer gewissen Menge Humor und Ironie, darlegte, wie die Schülerinnen und Schüler den Alltag in den neuen Räumlichkeiten nun wahrnehmen. Auch zeigte sie auf, dass mit dem Umzug auf die Hardt nicht alle Probleme vorerst gelöst werden konnten – denn etwa die Sporthalle ist bisher noch nicht fertiggestellt worden und die Schülerinnen und Schüler müssen für den Sportunterricht nach Heckinghausen laufen. Das kostet Zeit – die dann in den Pausen und im Unterricht fehlt. Das betonte auch Schulleiter Rainer F. Kokenbrink. Die aktuelle Situation im neuen Ausweichquartier bezeichnete er als „Anfang, der Lust auf mehr macht.“ Der Prozess bis zum Einzug zu Ostern habe die Beteiligten viel Kraft gekostet, stellte er klar, und auch eine Anzahl an Schülerinnen und Schüler hätte die Schule deswegen mit der Zeit verloren. „Wir sehen jetzt aber auch eine neue und verlässliche Unterstützungskultur, die uns zuversichtlich stimmt“, sagte der Schulleiter und richtete sich damit unter anderem an die Stadt. „Wollen wir wieder weg? Ja, wollen wir! Und zwar termingerecht.“