Konzert Kurrende läutet Weihnachten ein

Wuppertal · Auftakt der Quempas-Konzerte in Cronenberg war erfolgreich.

Die Kurrende beeindruckte beim ersten Quempas-Konzert mit ihrem feinen Gesang.

Foto: Fischer, Andreas

Der Name Kurrende kommt von dem lateinischen Verb currere, das auf Deutsch übersetzt laufen heißt. Der Wuppertaler Knabenchor läuft zwar in der Adventszeit nicht durch die Gegend, zieht aber umher, indem er seit mehr als 70 Jahren in vier Kirchen einkehrt, um mit seinen Quempas-Konzerten Weihnachten einzuläuten. Den diesjährigen Auftakt machte er in der reformierten Kirche in Cronenberg und bescherte dem begeisterten Publikum musikalisch ein schönes vorweihnachtliches Geschenk.

„Den die Hirten lobeten sehre“ – so lautet die erste Zeile des Quempas, bestehend aus drei Liedern, deren jeweilige Strophen im Wechsel gesungen werden. So ist es seit dem 17. Jahrhundert Sitte. Darauf warten die Besucher sehnsüchtig, wenn sich die Vorchöre der Kurrende (Spatzen, Chorschule) mit Kerzen in der Hand in vier Ecken der Kirche aufstellen, auf deutsch „Quem pastores laudavere“ anstimmen, gefolgt vom Konzertchor mit „Nunc angelorum gloria“ und den Zuhörern mit „Magnum nomen domini“. Dann wird es Weihnachten, und alle sind selig. So war es natürlich auch dieses Mal. Zu Herzen gingen anschließend auch zwei Vorträge der Kleinen unter ihrem Leiter Ricardo Navas.

Wie üblich wurde der Quempas vom Konzertchor mit etlichen populären und weniger bekannten Liedern zum Thema Christi Geburt eingerahmt. Ein Magnificat von Johann Pachelbel war darunter. „Maria durch ein Dornwald ging“, „Es ist ein Ros entsprungen“ oder „Kommet ihr Hirten“ fehlten nicht. Modernere Weisen von Steven Sametz („Noel!“), César A. Carillo („Magnum mysterium“) und Douglas Brenchley („Alleluja“) fanden ebenfalls Berücksichtigung.

Erst nach zwei Zugaben dürfen die Kurrendaner das Konzert beenden

Unter dem genauen Dirigat ihres künstlerischen Leiters Markus Teutschbein stimmten sie die Kurrendaner bestens disponiert an. Kleine Unsauberkeiten der Knabenstimmen, etwa leichte Intonationsschwankungen ganz oben in der Höhe, fielen nicht sonderlich ins Gewicht, da die stilistisch unterschiedlichen, teils anspruchsvollen Lieder außerordentlich ausgewogen und ausdrucksstark aus dem Altarraum kamen.

Als Gast war das Blockflötenquartett Elignia mit dabei. Maximilian Hilger saß am kleinen Orgelpositiv. Exzellent begleiteten sie bei manchen Liedern die Kurrendaner. Außerdem demonstrierten die vier Blockflötistinnen anhand eines Allegros aus der Feder von Antonio Vivaldi ihre hohe Virtuose und musikalische Klasse.

Traditionell klingen die Quempas-Konzerte mit „O du fröhliche“ aus, so auch am Vorabend des diesjährigen dritten Advent. Alle, auch die Zuhörer, stimmten die drei Strophen gemütvoll an. Doch der Schlussapplaus wollte nicht enden. Erst nach „Stille Nacht“ als zweiter Zugabe wurde die Kurrende nach draußen, ins kalte Dunkel, entlassen.