Ernteerträge Wuppertaler Landwirte spüren den Klimawandel

Wuppertal · Die Ernte sei 2023 eine „enorme Herausforderung“ gewesen, beklagt die Kreisbauernschaft.

Landwirt Martin Dahlmann: Die Ernte war eine Zitterpartie.

Landwirt Martin Dahlmann: Die Ernte war eine Zitterpartie.

Foto: Anna Schwartz/ANNA SCHWARTZ

Die Kreisbauernschaft Mettmann, die auch für Wuppertal zuständig ist, blickt auf die Ernteergebnisse in 2023. Die  Landwirte im Kreisgebiet seien beim Anbau ihrer Ackerkulturen, beginnend mit der Aussaat im Herbst 2022 bis zur Ernte 2023, in dieser Vegetationsperiode wieder durch den Witterungsverlauf  mit besonderen Bedingungen konfrontiert worden. „Bedingt durch ein nasses Frühjahr, gefolgt von Trockenheit im Mai und Juni sowie ständigen Niederschlägen ab Ende Juli, gestaltete sich die diesjährige Ernte äußerst schwierig. Sie war für die Bauern eine echte Zitterpartie und stellte sie vor enorme Herausforderungen“, berichtete Martin Dahlmann, Vorsitzender der Kreisbauernschaft.

„Während die Ernte der frühen Getreidesorten in der ersten Julihälfte gut verlief, führten ab dem 24. Juli anhaltende Niederschläge und zum Teil heftige Unwetter zu mehrwöchigen Ernteunterbrechungen. Erst ab Anfang/Mitte August konnten aufgrund kurzer Niederschlagsunterbrechungen die Erntearbeiten stückweise fortgesetzt werden“, führte Bernd Kneer, Kreislandwirt, aus.

Allerdings erschwerten die oftmals kaum zu befahrenden Böden, die kühleren Temperaturen sowie die weiterhin feuchte Witterung den Erntefortschritt. Dies führte zu deutlichen Schäden in den Beständen und zu Minderungen der Erntemengen und der Qualitäten. Regional waren die Bedingungen stark unterschiedlich. An schwierigen Standorten lag das Getreide oft für einen längeren Zeitraum auf dem Boden. Dies führte zu Auswüchsen der Körner an den Ähren, Pilzbefall und aufgeplatzten Schoten bei Bohnen und Raps. An einfachen Standorten mit sandigen Böden konnten zwar die Niederschläge abfließen. Allerdings waren diese Bestände zum Teil durch Trockenheitsschäden gekennzeichnet.

So waren die überdurchschnittlichen Niederschläge und Temperaturen ausschlaggebend für die diesjährige Ernte. Da Getreide mit einem entsprechenden Trockengehalt geerntet und gelagert werden muss, führten teilweise kostenintensive Prozesse zur Trocknung und Reinigung des Getreides bei den Landwirten zu erheblichen Einbußen, so die Kreisbauernschaft.

Die Ernte fiel stark unterschiedlich aus. Bei Wintergerste und dem in der ersten Julihälfte geernteten Weizen seien die Ergebnisse erneut sehr zufriedenstellend gewesen. Bei der sich anschließenden Ernte seien teilweise erheblichen Einbußen zu verzeichnen gewesen. Kulturen wie Mais, Zuckerrüben und Grünland konnten von den Niederschlägen profitieren. Da die Rüben jedoch wegen der feuchten Witterung im Frühjahr erst wesentlich später als sonst gesät werden konnten, hatten sie einen Wachstumsrückstand. Bei Kartoffeln zeichnen sich unterschiedliche Ergebnisse ab. Auch hier sei wegen der Witterung mit Pilzbefall zu kämpfen gewesen. Abschließend heißt es in einer Mitteilung der Kreisbauern: „Den landwirtschaftlichen Betrieben hat die diesjährige Ernte einiges abverlangt. Der Klimawandel ist deutlich spürbar.“

(Red)