Preissteigerung Bus und Bahn: Wuppertaler ÖPNV-Nutzer müssen ab Januar tiefer in die Tasche greifen

Wuppertal · Ab Januar 2023 steigen auch in Wuppertal die Preise für Bus- und Bahntickets. Für Stadtdirektor Slawig ist es damit allerdings nicht getan.

Bus- und Bahnfahrten in Wuppertal werden teurer.

Foto: Stefan Tesche-Hasenbach/WSW Wupp/Stefan Tesche-Hasenbach

Die aktuellen Preissteigerungen machen auch vor dem öffentlichen Nahverkehr nicht halt. Wie der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) am Donnerstag, 15. September, bekannt gab, hat der Verwaltungsrat des VRR beschlossen, die Ticketpreise zum ersten Januar 2023 um durchschnittlich 3,9 Prozent zu erhöhen.

Da auch die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) dem VRR angehören, betrifft die angekündigte Preiserhöhung auch die Wuppertaler Bus- und Bahnkunden.

Als Grund für die Tarifanpassung nennt der VRR die „hohen und stetig steigenden, inflationsbedingten Betriebskosten.“ Dabei würden insbesondere die explodierenden Energiepreise dem Verkehrsverbund zu schaffen machen.

Um weiter die gewohnten Leistungen im Verbundgebiet erbringen zu können, seien deshalb zusätzlich rund 500 Millionen Euro pro Jahr nötig, erklärt der VRR.

Slawig sorgt sich um die Finanzierung der WSW

Auch Wuppertals Stadtdirektor Johannes Slawig zeigt sich angesichts der anhaltenden Preisspirale besorgt. Für den scheidenden Kämmerer sind die Mehreinnahmen durch die Erhöhung der Ticketpreise nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein. Schließlich sei allein die Inflationsrate aktuell mehr als doppelt so hoch, wie die geplante Tarifanpassung um rund vier Prozent.

Für die Stadtwerke sei das ein Problem. Aus Slawigs Sicht stecken die Versorgungsbetriebe in “einem massiven Finanzierungsproblem, dass sich im nächsten Jahr weiter verschärfen wird.“ Er fordert daher für die kommunalen Stadtwerke eine dauerhaft gesicherte Finanzierung durch Bund und Land - sowohl für den bestehenden ÖPNV als auch für den Ausbau des Angebots. Ein solcher „Rettungsschirm“ sei angesichts der auf die Stadtwerke zurollenden Kosten für die von der Politik geforderte Energie- und Verkehrswende bitternötig, so der Stadtdirektor.

Doch damit nicht genug. Neben den stark gestiegenen Energiepreisen müssen die WSW obendrein auch noch die Sanierung der Schwebebahnwerkstatt in Vohwinkel und der Betriebshöfe in Varresbeck und Nächstebreck stemmen. Ohne zusätzliche Hilfen sei daher nicht klar, wie die Stadtwerke glimpflich durch die aktuelle Krise kommen sollen, sagt Slawig.

(mr)