Gymnasium am Kothen Als Junior-Botschafter virtuell zu Gast im EU-Parlament
Barmen. · Schüler des Gymnasium am Kothen diskutierten im Programm Euroscola über Umwelt und Klima.
Normalerweise dürfen die Gewinner des Wettbewerbs als deutsche Vertreter am Programm Euroscola im Europäischen Parlament in Straßburg teilnehmen. Doch dieses Jahr finden die Sitzungen coronabedingt online statt: Am 27. November nahm das Gymnasium am Kothen unter der Leitung von Katharina Bünger als Vertreter für Deutschland teil. In einer zweistündigen Online-Sitzung konnten sich zehn Schüler aus Wuppertal an dem Austausch rund um das Thema Umwelt und Klima mit anderen europäischen Schülern und den Vizepräsidenten des Europäischen Parlaments, Dita Charanzova und Rainer Wieland, beteiligen. Drei von ihnen haben mit der WZ gesprochen und ihre Erfahrungen geteilt.
„Die Jugend von Europa tickt gar nicht so unterschiedlich, egal in welchem Land man ist“, sagt Maximilian Spier (15) wenige Tage nach der Sitzung, „Nach dem Meeting kann ich sagen, dass unsere junge Generation wirklich politikinteressiert ist.“ Inhaltlich habe die Sitzung vor allem zukunftsbezogene Fragen besprochen: Wie können wir in der Zukunft agieren? Welche Rolle spielt die Bildung? Aber auch was einzelne Bürger im Privaten tun können, sei Thema gewesen. Wie man zum Beispiel klimaneutral leben könne und wie erneuerbare Energien die Zukunft gestalten können. Fabian Mecklenburg (15) betont zudem, dass auch die Unterstützung von jungen Wissenschaftlern im Vordergrund stand. Und dass man ein junges Europäisches Parlament haben könnte. „Es ist ein guter Anreiz der Politiker, die junge Generation miteinzubinden“, sagt Mecklenburg. Dass so ein Vorschlag von der Seite der Politiker gekommen sei, habe er gut gefunden.
Ein Euro-Ticket kann vorerst
nicht realisiert werden
Außerdem sei der demokratische Charakter des Europäischen Parlaments während der Sitzung stark demonstriert worden. So konnten die Teilnehmer aus den verschiedenen Ländern ihre Fragen und Anregungen in ein virtuelles Forum posten und dort mittels Kommentaren und „Likes“ ein Thema besprechen. Fragen, die von anderen Teilnehmern „hoch gerankt“ wurden, wurden dann schließlich in der Live-Übertragung von den Vizepräsidenten Charanzova und Wieland besprochen und beantwortet. „Da waren wir sehr auf andere angewiesen, aber das zeigt auch ziemlich gut, wie die Demokratie entscheidet, welche Fragen oder Themen weitergetragen werden sollten“, sagt Mouna Boustani (16). Beispielsweise die Frage eines Mitschülers, in der es um den transnationalen, umweltfreundlichen Transport in Europa ging. Das Euro-Ticket. Und ob so eine Lösung angebracht sei. „In dem Forum gab es 233 Antworten auf die Aussage“, so Boustani. Dann nahm Rainer Wieland die Frage live in der Sitzung auf. Dieser habe erklärt, dass ein Euro-Ticket leider nicht in dem Sinne in Europa realisiert werden könne. Zusätzlich habe man auch über Klimaziele gesprochen und wie das Parlament handelt, wenn diese nicht pünktlich umgesetzt werden.
Mouna Boustani findet, dass Euroscola gezeigt habe, wie verschiedene Schüler in verschiedenen Ländern über den Umweltschutz denken. Und dass das EU-Parlament ihre Fragen ansprechen und agieren werde. „Aber das heißt nicht, dass wir uns zurücklehnen können, unser Kampf ist noch nicht zu Ende“, sagt sie.