Kunstprojekt im Von der Heydt begeistert Schüler Kunst in der Stadt hautnah erleben

Wuppertal · Ein Projekt des Von der Heydt-Museums macht es möglich: Kinder arbeiten an Kunstwerken wie Tony Cragg und Co.

Johanna (6, v.l.), Emilia (6), Summer (6), Amina (7) sowie Niklas (8, vorne v.l.), Navina (9), Paulina (7) und Malin (8) beschäftigten sich drei Wochen lang mit Kunst in Wuppertal.

Johanna (6, v.l.), Emilia (6), Summer (6), Amina (7) sowie Niklas (8, vorne v.l.), Navina (9), Paulina (7) und Malin (8) beschäftigten sich drei Wochen lang mit Kunst in Wuppertal.

Foto: Fries, Stefan (fri)

„Endlich ist hier wieder Leben im Haus und Kinder wirbeln einem um die Füße“, sagt Museumspädagogin Julia Dürbeck voller Freude und spielt damit auf das erste Projekt mit Kindern im Von der Heydt-Museum seit Corona an. Insgesamt acht Schüler der ersten und zweiten Klasse des Offenen Ganztags der Grundschule Am Nocken durften drei Wochen lang ihrer Kreativität freien Lauf lassen und konnten beim Projekt „Bei uns ist Kunst überall...!“ vor allem die Kunst in Wuppertal hautnah erleben.

Dazu machten sich die zwei Gruppen samt ihrer Leiter Moritz Laumert und Inge Heineke-Baldauf auf Entdeckerreise durch die Stadt, schauten sich unter anderem den Skulpturenpark, die Bergischen Löwen, den Neuen Kunstverein oder „WhyPop“ am Neuenteich an. Das diente als Grundlage für eigene Kunstwerke der Kinder, bestehend aus großen bemalten und beklebten Buchstaben in verschiedenen Farben. „Die Buchstaben waren das Coolste“, findet auch Paulina (7) und präsentiert dabei stolz ihre selbstgemachten Dinge. Auch Niklas (8) und Navina (9) zeigen ihre Skulpturen, angelehnt an den Künstler Tony Cragg, und ihre gebastelten Stempel des blauen Fuchses namens Franz, benannt nach dem Maler Franz Marc. Immer dabei ist auch die Stoffhandpuppe Franz, die den Kindern Wissenswertes rund um die Kunst und den Künstler vermittelt

Ziel des dreiwöchigen Projektes sei es, Schulkindern, die eher wenig mit Kunst in Berührung kommen, mit dem Museum und Kunst im öffentlichen Raum bekannt zu machen. Sie sollen die „Kunst vor der eigenen Haustür erkennen“ und Impulse sowie Selbstvertrauen für die eigene kreative Arbeit bekommen, erklärt die Museumspädagogin. „Und ganz nebenbei lernen sie die Namen und Werke der Künstler kennen und sind damit weiter als manch anderer Erwachsener.“

Am Samstag, 4. Juli, endet das Kinder-Kunstprojekt des Museums. Dann präsentieren die Kinder die von ihnen gefertigten Objekte ihrer Familie und dürfen diese danach auch mit nach Hause nehmen. Durch die Corona-Einschränkungen konnten nicht alle Familienmitglieder oder Freunde eingeladen werden, nichtsdestotrotz sind die kleinen Künstler aufgeregt, ihre Werke zeigen zu dürfen.

Auch für das Museum selbst war das Projekt eine Bereicherung, nicht nur weil das Haus endlich wieder mit Leben gefüllt war. Durch die Förderung des Deutschen Museumsbundes können Projekte wie dieses im außerschulischen Bereich der kulturellen Bildung umgesetzt werden und das Museum kann bereits Kindern in jungen Jahren näher gebracht werden. „Dadurch entsteht ein Gefühl von Heimat und Verbundenheit zu der Stadt, Kunst wird als Erlebnis empfunden“, fügt Museumsdirektor Roland Mönig hinzu. Damit könne man nicht früh genug anfangen. Und weil das Projekt so gefragt war, wird es vor den Herbstferien mit einer neuen Truppe fortgeführt.