Bildung und Schule Wuppertaler Schülervertretungen rufen für heute zum Bildungsstreik auf: Rund 700 Teilnehmer erwartet

Wuppertal · Die Landesschülervertretung (LSV) NRW ruft für den heutigen Mittwoch, 13. März, zu einem Protesttag auf und fordert eine gerechte und zukunftsorientierte Bildung. Laut Polizei werden rund 700 Teilnehmer erwartet.

Der Mangel an Lehrpersonal macht vielen Schulen zu schaffen. Die Schüler wollen nun protestieren.

Foto: dpa/Christian Charisius

Schülerinnen und Schüler in Wuppertal schließen sich diesem Aufruf an und kündigen eine Demonstration für Mittwoch, 12 Uhr, auf dem Laurentiusplatz an.

Zu den Forderungen der LSV, denen sich auch die Bezirksschülervertretung (BSV) Wuppertal anschließt, gehört unter anderem ein Sondervermögen in Höhe von zehn Milliarden Euro für Schulen in NRW, um die dringend notwendige Renovierung von Schulgebäuden und moderne technische Ausstattung zu finanzieren. „An manchen Schulen in Wuppertal tropft es aus den Decken und es gibt schwarzen Schimmel an den Wänden“, berichtet Alina Wach, Sprecherin der BSV.

Ein weiteres Problem sei die Überlastung und der Mangel beim Lehrpersonal. Laut Zahlen des Landes aus dem Jahr 2023 sind in NRW 6700 Stellen unbesetzt. Ein zusätzlich hoher Krankenstand führe zu vielen Ausfällen von Unterrichtsstunden. „Das passiert teilweise mehrfach in der Woche, in Ausnahmefällen gibt es sogar ganze Tage, an denen es keinen Unterricht gibt“, sagt Alina Wach.

„Schüler müssen ein
gutes Zusammenleben lernen“

Die Forderungen der LSV umfassen außerdem Umgestaltungen in Lehr- und Prüfungsformaten sowie mehr Raum für Individualisierung und Differenzierung. „Um auf ein Leben als mündige Bürger in einer demokratischen Gesellschaft vorbereitet zu sein, müssen Schüler lernen, wie ein gutes Zusammenleben geführt werden kann“, erklärt Elif-Iclâl Erol, Vorsitzende des Vorstands der BSV.

Richard Voß, Sprecher der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) Wuppertal, unterstützt die angekündigte Protestaktion der Schüler. Sie seien schließlich die Leidtragenden der prekären Situation. Alina Wach erhofft sich von der Aktion am Mittwoch vor allem, dass sie mit ihren Forderungen angehört werden. „Es gibt so viele Probleme, die seit Jahren das Wohlbefinden der Schüler betreffen, die aber einfach untergehen.“ Dazu gehörten auch die Themen mentale Gesundheit und eine gut funktionierende Schulsozialarbeit. „Wir wollen mitreden und eine Stimme haben, die gehört wird, wenn es um das Thema Schule und damit auch um uns geht.“