Schwebebahn Technischer Defekt löste Schwebebahn-Unfall aus

Die Gutachter der Staatsanwaltschaft haben neue Erkenntnisse zum Schwebebahn-Unfall in Wuppertal. Demnach können einige Gründe ausgeschlossen werden.

Die Schwebebahn steht zurzeit still.

Foto: Fischer, A. (f22)/Fischer, Andreas (f22)

Der beinahe tödliche Unfall an der Schwebebahn am 18. November soll auf einen technischen Defekt zurückgehen. Ein Eingriff von außen – wie etwa ein Anschlag oder Sabotage – könne inzwischen ausgeschlossen werden, sagte ein Sprecher der Wuppertaler Staatsanwaltschaft am Freitag. Der seit Wochen mit der Ursachensuche befasste Gutachter habe inzwischen eine konkretere Vermutung, was zum Absturz der Stromschiene geführt habe. „Die Stadtwerke werden dazu aber erst eine Aussage machen können, wenn das schriftliche Gutachten vorliegt“, sagte dazu WSW-Sprecher Holger Stephan. Am Freitag habe es einen Ortstermin an der Unfallstelle gegeben, an dem neben den WSW die Staatsanwaltschaft und die technische Aufsichtsbehörde teilnahmen.

Auf 350 Meter Länge war vor fast neun Wochen die schwere Stromschiene in die Tiefe gestürzt und hatte einen 34 Jahre alten Cabriofahrer auf der darunter liegenden Straße knapp verfehlt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässigen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr. Die Schwebebahn steht seitdem still. Die WSW haben Planungen vorgelegt, nach denen die Stromschiene in Zukunft doppelt gesichert werden soll. Die Arbeiten am Gerüst können aber erst nach dem Abschluss der Untersuchungen des Gutachters beginnen.

Eine gründliche Aufklärung ist erforderlich, weil es bereits vor fünf Jahren einen ähnlichen Vorfall gegeben hatte. Damals war die eiserne Stromschiene auf einer Länge von 260 Metern an der Kluse aus der Verankerung gerissen und in die Tiefe gestürzt. Sie demolierte mehrere Autos, zwei Menschen wurden dabei leicht verletzt. Der Schwebebahn bescherte das damals sechs Wochen Zwangspause. dpa/ab