Schwebebahn Schwebebahn fährt - ohne Fahrgäste

Ab Freitag ist die Bahn bei Tests in Vohwinkel auch rückwärts unterwegs.

Schwebebahnen werden für Probefahrten und zum Rangieren ab Freitag über der Kaiserstraße in Vohwinkel unterwegs sein.

Foto: WZ/Fries, Stefan (fri)

Auf einem Teilstück zwischen der Schwebebahnwerkstatt Vohwinkel und der Station Bruch werden die Stadtwerke ab diesem Freitag Rangier- und Probefahrten vornehmen. Am Sonntag, 18. November, löste sich unweit der Schwebebahnstation Stadion/Zoo eine 350 Meter lange Stromschiene vom Gerüst. Die Ursache für den Schaden ist noch nicht geklärt, seitdem ruht der Betrieb der Schwebebahn.

In Abstimmung mit der Technischen Aufsichtsbehörde (TAB) dürfen nun zumindest Bahnen ohne Fahrgäste den Streckenabschnitt Vohwinkel bis Hammerstein befahren. Am Freitag, 7. Dezember, werden die Stadtwerke ab 9 Uhr zwei Gelenktriebwagen in die Station Bruch überführen, wo diese geparkt werden. Dadurch soll in der Wagenhalle Vohwinkel Platz geschaffen werden, um mit weiteren Fahrzeugen für routinemäßige Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten rangieren zu können, so die WSW.

Am Montag, 10. Dezember, und am Dienstag, 11. Dezember, finden Testfahrten durch die Kehre an der Station Vohwinkel sowie zur Station Bruch statt. „Daran nehmen auch der Gutachter der TAB sowie Mitarbeiter der Firma Alstom teil. Alstom hat den Auftrag für das neue Betriebssystem der Schwebebahn erhalten. Die Testfahrten dienen der Vorbereitung dazu und stehen nicht im Zusammenhang mit der Untersuchung der Ursache für den Stromschienenabriss“, so Stadtwerkesprecher Holger Stephan.

Die WSW wollen während der Betriebspause den Austausch der Schwebebahnen fortsetzen. Weitere Schwebebahnen der neuen Modellreihe, die aus Valencia in Vohwinkel angeliefert werden, sollen in der Schwebebahnwerkstatt ins Gerüst gehängt werden. Auf dem Abschnitt bis zur Haltestelle Bruch wird es zu Rückwärtsfahrten der Schwebebahn kommen, denn Wendeschleifen gibt es nur an den Endstationen in Vohwinkel und Oberbarmen. Wann der Schwebebahnbetrieb wieder aufgenommen werden kann, ist weiter ungewiss. Die WSW verweisen auf die noch nicht abgeschlossene Untersuchung der Staatsanwaltschaft.

Die erste Schwebebahnfahrt nach dem Unfall in Bildern
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Die erste Schwebebahnfahrt nach dem Unfall in Bildern

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Foto: Christoph Petersen

„Die Prüfung der Unfallursache durch einen von der Staatsanwaltschaft bestellten unabhängigen Gutachter ist noch nicht abgeschlossen“, sagt Oberstaatsanwalt Wolf-Tilman Baumert. Er will keine Prognosen abgeben, wann ein Ergebnis vorliegen könnte. „Ich habe gehört, dass eine gewisse Zeit erforderlich sein wird, aber dass es keine Ewigkeit dauern wird. Auf dem Streckenabschnitt sind die Ermittlungen abgeschlossen, er ist wieder für die WSW freigegeben“, so Baumert. Die Ergebnisse des Gutachters dürften von großem Interesse für die Stadtwerke und die Technische Aufsichtsbehörde sein. Von deren Einschätzung hängt die Genehmigung für den regulären Betrieb der Schwebebahn ab, die täglich bis zu 80 000 Menschen durch Wuppertal transportiert

Am Unglückstag war ein Teil der Schiene an der Brücke Siegfriedstraße auf ein an der Ampel wartendes Auto gestürzt. Der Fahrer kam mit dem Schrecken davon. Gefahren für Passanten und Autofahrer auf der Landstrecke in Vohwinkel der Schwebebahn schließen die Stadtwerke aus.

Schwebebahnfahrer
steuern die Ersatzbusse

„Die Pause nutzen wir, um Wartungs- und Reparaturarbeiten in den Schwebebahnstationen vorzunehmen, die ansonsten nur in den Nachtstunden möglich sind“, sagt Stadtwerkesprecher Holger Stephan. Zum Beispiel in der Schwebebahnstation Ohligsmühle wurde in den vergangenen Tagen gehämmert und geschraubt.

Der Ausfall der Schwebebahn trifft vor allem den Wuppertaler Einzelhandel hart, denn die Kunden müssen auf Busse und Autos umsteigen - was im Weihnachtsgeschäft mit Staus und Stress verbunden ist. Ein Teil der Schwebebahnfahrer wird bei den Testfahrten in Vohwinkel zum Einsatz kommen, andere werden am Steuer der Ersatzbusse sitzen oder Aufgaben beim Gepäckservice der WSW übernehmen.