Freizeit Wuppertaler sind beim Thema Grillen sehr diszipliniert

Wuppertal · Die Stadt bietet offiziell nur zwei Grillplätze an. An heißen Tagen werden deshalb insbesondere Parks kontrolliert.

Fabian Timmer gibt Tipps, was beim Grillen zu beachten ist.

Foto: Fischer, Andreas

Schulabschluss, Vereins-Sommerfest, lockeres Treffen mit Freunden: Bei strahlendem Sommerwetter gibt es nichts Schöneres, als gemeinsam draußen zu feiern. Dazu schnell ein paar Würstchen auf den Grill und die Party ist perfekt. Allerdings ist Barbecue in fast allen Wuppertaler Parks und an der Wupper verboten. In der Vergangenheit gab es in Beyenburg schon öfter Ärger wegen illegal aufgestellter Grills; insgesamt jedoch verhalten sich die Wuppertaler vernünftig, lobt Ordnungsamtschef Carsten Vorsich.

„Wir haben hier gar keine Probleme. Die Wuppertaler sind in dieser Hinsicht sehr diszipliniert und einsichtig.“ Während der Hitzewelle kontrollierten die Mitarbeiter des Ordnungsamtes extra brandgefährdete Flächen wie die Hardt, damit dort niemand auf dem trockenen Gras einen Kohlegrill aufstellt – mussten jedoch nichts beanstanden. Auch die Polizei weiß wenig über Nachbarschaftsstreite, etwa wegen rauchender Kohlen oder lauter Feiergeräusche, zu berichten. Grundsätzlich aber werde die Polizei an langen Wochenenden oder Samstagen bei schönem Wetter häufiger wegen Ruhestörung gerufen als bei Regenwetter.

Zwei Grillplätze können in Wuppertal offiziell gemietet werden: Der Grillpavillon auf der Hardt kostet 25 Euro am Tag und bietet außer einer überdachten Grillhütte Sitzbänke und einen Stromanschluss. Beim Grillplatz am Wichlinghauser Spielplatzhaus Reppkotten (30 Euro) können die Gäste nicht nur grillen, sondern auch im Zelt übernachten. In beiden Fällen ist der Mieter für das saubere Hinterlassen des Platzes verantwortlich. Auf allen anderen öffentlichen Plätzen und Grünflächen in Wuppertal ist das Grillen verboten.

Profi-Koch Fabian Timmer
gibt Tipps für das Grillvergnügen

Im eigenen Garten, auf dem Balkon oder auf Vereinsgelände hingegen können die Wuppertaler nach Lust und Laune grillen, wenn sie dabei die Nachbarn nicht belästigen. Fabian Timmer, der als Koch schon in verschiedenen Sterne-Restaurants tätig war und jetzt das Unternehmen „Catering am Brill“ leitet, rät zu Experimenten am Grill: „Am besten schichtet man die Kohle so, dass auf der einen Seite eine starke Hitze entsteht und auf der anderen Seite weniger, zum Nachziehen“, empfiehlt er. Gerade das lange Garen bei niedriger Hitze im Kugelgrill gebe sehr intensive Geschmackserlebnisse. „Man kann ein dickes Fleischstück leicht angrillen und dann eine halbe Stunde ziehen lassen.“

Vor allem aber sei gutes Fleisch die Grundlage allen Grillens: „Der größte Witz ist es, wenn sich die Leute einen teuren Grill kaufen und dann billiges Fleisch darauflegen“, findet der Koch und schwärmt von den guten Wuppertaler Metzgern. So verkaufe selbst ein französischer Feinkosthändler Lammfleisch aus Wuppertal-Buchenhofen.

Auch bei der Marinade empfiehlt Timmer, sie selbst zusammenzurühren. Gutes Olivenöl, Salz und ein paar Gewürze nach eigenem Geschmack – fertig. „Wir lackieren auch oft das Fleisch nach kräftigem Angrillen – dann verbrennt die Marinade nicht.“ Zum Schluss streut Timmer noch ein paar Krümel Meersalz darauf, um neben dem Salzgeschmack auch eine leichte Knusprigkeit zu erreichen.

Für Vegetarier hat Fabian Timmer ebenfalls raffinierte Ideen: So piekst er ganze Auberginen von allen Seiten ein und legt sie mit Öl und etwas Knoblauch bepinselt drei bis vier Stunden bei leichter Hitze in einer Metallschale auf den Grill. Dadurch wird das Fleisch ganz weich. „Dann schneide ich das durch, Kräuter, Olivenöl und Pfeffer darauf und dann auslöffeln“, schwärmt er von dem Gericht, das aus der arabischen Küche stammt. Oder er füllt rote Spitzpaprika mit kräftig gewürztem Hummus (Kichererbsenpaste) und Parmesan und grillt sie in Hälften. Den klassischen Maiskolben serviert Timmer mit etwas Chili und Meersalz. Es müssen also nicht immer nur Würstchen und Koteletts sein. Mit guten Zutaten und Spaß am Ausprobieren entstehen leckere Gerichte unterschiedlichster Art. Und dann müssen natürlich wieder die Freunde eingeladen werden, um die neuesten Kreationen auszuprobieren!