Das ist das Ergebnis der Aufstellungskonferenz der Partei vom Samstagnachmittag. 82 Delegierte der SPD Wuppertal (79 Prozent) stimmten mit Ja für Miriam Scherff, 14 mit Nein und acht enthielten sich. Es gab keinen Gegenkandidaten.
Am 4. März hatte die Partei öffentlichgemacht, dass der Parteivorstand die Empfehlung einer Findungskommission einstimmig angenommen hat. Die Kommission war nach monatelangen Beratungen zu dem Ergebnis gekommen, dass Miriam Scherff die vorher aufgestellten Kriterien am besten erfülle, insbesondere drei Kernelemente: Sie ist fest in Wuppertal und der Bürgerschaft verankert, man traut ihr zu, neue Wählerschichten zu erreichen, und sie hat kommunalpolitische Erfahrung.
Miriam Scherff ist Cronenbergerin, lebt heute in Küllenhahn. Sie arbeitet als Leiterin Produktmanagement bei einem Softwareunternehmen, ist seit 2020 Bezirksbürgermeisterin in Cronenberg. Seit April 2024 ist sie Vorsitzende der SPD Wuppertal und seit November als Nachrückerin für die SPD im Stadtrat. Beim Parteitag am Samstagvormittag stellte sie sich den Genossinnen und Genossen noch einmal vor. Dabei beschwor sie unter anderem die Vielfalt in der Stadt und gleichzeitig den Zusammenhalt: „Wie die Schwebebahn verbindet uns das Gefühl, hier zu Hause zu sein.“ Vielfalt sei eine Stärke und: „Wuppertal gehört uns allen.“
Sie wolle die Wirtschaft fördern und „Weichen stellen, dass Unternehmern florieren“, sie wolle kleine und mittlere Unternehmen gezielt unterstützen, in Bildung und Forschung investieren und sie forderte eine Jugendberufsagentur. Es brauche eine aktive Flächenpolitik für Gewerbe, aber auch für bezahlbaren und barrierefreien Wohnraum. Dazu forderte sie auch neue Wege, etwa die Überbauung von Parkplätzen, sowie eine Beschleunigung von Bauvorhaben.
Es brauche eine umfassende Strategie gegen Armut und einen Aufbau von Präventionsketten, die Kinder von der Geburt bis ins Berufsleben begleiten. Sie will Möglichkeiten zur Begegnung sowohl in den Innenstädten als auch in den Quartieren.
In der Politik brauche es einen fairen Umgang und eine vernünftige Zusammenarbeit. „Ich bringe Menschen gern zusammen“, betonte sie. Konsens sei für sie kein Schimpfwort, sondern eine Herausforderung, der sie sich gerne stelle. „Als Oberbürgermeisterin will ich sichtbar und ansprechbar sein“, betonte sie. Sie wolle Politik für die Menschen in der Stadt machen und begreife deren Wünsche als Auftrag.
Ein Grußwort sprach bei der Veranstaltung Josef Neumann, der in Solingen für die SPD als Oberbürgermeisterkandidat antritt. Er warb für eine gute Zusammenarbeit im Bergischen Städtedreieck, auch in Konkurrenz zu anderen Regionen. In diesen schwierigen Zeiten müsse das Soziale verteidigt werden: „Wir Sozialdemokraten müssen die Kümmerer sein“ – auch, um Wähler von der AfD zurückzugewinnen.
Beim Parteitag verabschiedeten die Delegierten auch das aktuelle Wahlprogramm, das noch an vielen Stellen Feinschliff bekam: Insgesamt 93 Änderungsanträge wurden behandelt. Deshalb konnte die anschließende Aufstellungskonferenz für die Kandidaten erst anderthalb Stunden später beginnen als geplant.
Außer der Kandidatin für die Oberbürgermeisterwahl wählten die Delegierten auch die Kandidatinnen und Kandidaten der SPD für den Stadtrat.