Verein Water Ranger Wuppertaler wollen die Meere retten
Der Verein Water Ranger kämpft gegen den Plastikmüll in den Gewässern und sorgt auf der „Boot“ in Düsseldorf für großes Aufsehen.
Wuppertal. Auf der Internationalen Bootsmesse in Düsseldorf hat der Verein Water Ranger mit Sitz in Wuppertal den Nerv vieler Messebesucher getroffen. Die Wuppertaler präsentieren keine Luxusjacht oder einen neuen Wassersportrend, sondern sie halten der Branche, die Flüsse, Seen und Meere nutzt, den Spiegel vor, indem sie auf die Verschmutzung der Gewässer durch Plastikmüll hinweisen.
„Unser Wasser ist in Gefahr“, lautet die Botschaft des Vereins, der ein Zusammenschluss von Privatpersonen, Wassersportlern und Unternehmern ist. „An den ersten drei Tagen der Messe war der Zuspruch seitens Besuchern, Verbänden, Unternehmen und Medien so groß, dass die ersten konkreten Zukunftsprojekte bereits vereinbart werden konnten“, sagt der Vorsitzende der Water Ranger, Eberhard Fiedler. Zu den Gästen am Messestand 25 in Halle 1 an der Seite des VDWS (Verband deutscher Wassersportschulen) zählte auch die Windsurfer-Legende Björn Dunkerbeck.
Den Begriff Ranger übersetzt der Duden mit „Aufseher in einem Nationalpark“. Als Beschützer und Bewahrer soll der Water Ranger in diesem Sinne überall auftreten, wo Wasser gebraucht und verbraucht wird. Und dabei soll jeder mithelfen, indem er auf Getränke aus Plastik- und PET-Flaschen verzichtet und stattdessen zu hochwertigen, langlebigen Edelstahlflaschen greift, wie sie der Verein gegen eine Mindestspende von 25 Euro zurzeit auf der „Boot“ in Düsseldorf anbietet.
„Die Idee ist vor gut zwei Jahren auf einem Campingplatz entstanden. Wir haben in der Gruppe über den Müll im Wasser diskutiert. Und dann sind wir an einem Punkt angekommen, an dem wir uns gesagt haben, dass wir das Problem jetzt anpacken oder aufhören, darüber zu reden“, beschreibt Eberhard Fiedler die Geburtsstunde der Water Ranger. Inzwischen ist aus der Idee ein Konzept geworden, in dem die Comic-Figur des Water Rangers Rob als Vorbild und Ausbilder eine wichtige Rolle spielt. Fiedler setzt wie seine Mitstreiter vor allem auf eine frühe Aufklärung von Kindern und Jugendlichen, um die Ressource Wasser zu bewahren. „Unser Umgang mit dem kostbaren Nass und die Verwendung von Plastikbehältnissen und Plastikzusätzen in verschiedensten Produkten hat eine direkte Auswirkung auf unsere Umwelt und Nahrungskette und betrifft insbesondere die nachkommenden Generationen“, so Fiedler. Nachweislich bedrohten Plastikmüll, Mikroplastik und der rücksichtslose Verbrauch von Wasser die Weltmeere und Süßwasservorkommen und damit die Gesundheit.
Die Voraussetzungen für einen grundlegenden Wandel der Trinkgewohnheiten sind in Wuppertal eigentlich sehr gut, denn im Gegensatz zu vielen anderen Regionen der Erde ist Wasser bei uns kein limitiertes Gut. „Die Qualität unseres Leitungswassers ist sogar ausgezeichnet und hält den Vergleich mit Mineral- oder Tafelwasser in Plastikflaschen ganz sicher stand“, sagt Heinz-Günther Preis, Geschäftsbereichsleiter des Bergischen Wasser- und Umweltlabors. Preis selbst nutzt seit 15 Jahren einen sogenannten Sodastreamer, um sein „vorher gekühltes“ Leitungswasser, das aus den Talsperren des Wupperverbandes stammt, in Sprudel zu verwandeln. „Ich kann die Idee des Vereins nur unterstützen“, sagt Preis. Bei Plastikflaschen sei nicht nur die Umweltbelastung hoch, sondern auch wegen des Transportes und der Herstellung falle die Umweltbilanz negativer aus. Die Verseuchung der Meere durch Mikroplastik bezeichnet Preis als wachsendes Problem. Kleinste Partikel würden sich über die Nahrungskette in den Fischen anreichern, um am Ende bei uns auf dem Tisch zu landen.