Umfrage „Nicht die Stadt ist unsauber, sondern die Bürger sind es“
Wuppertaler wünschen sich mehr Achtsamkeit beim Thema Müll in der Innenstadt.
Hat Wuppertal ein Müllproblem? An vielen Stellen in der Stadt säumen Kaffeebecher, Verpackungen und Zigarettenkippen den Boden und auch Hundekot sorgt oftmals für ein schlechteres Stadtbild. Für die Abfallbetriebe der Stadt und das Wuppertaler Grünflächenamt schlägt sich die Wegwerf-Mentalität in Mehrarbeit und erhöhtem Aufwand nieder. Eine Handhabe gegen die Umweltsünder hat die Stadt allerdings nicht. Denn mehr Kontrollen würden zu einem höheren Personalaufwand – etwa beim Ordnungsamt – führen. Und dafür fehlt der Stadt schlichtweg das Geld.
Wie es um die Sauberkeit bestellt ist und welche Möglichkeiten es geben könnte, beispielsweise die Elberfelder Innenstadt in punkto Sauberkeit auf ein annehmbares Niveau zu bekommen, war das Thema beim WZ-Mobil in dieser Woche.
Anneliese Hupertz findet, dass man Sauberkeit in der Innenstadt vergeblich sucht: „Wuppertal gehört zu den schmutzigsten Städten. Überall liegen Glasscherben, Flaschen und Becher. Man muss immer nach unten schauen, wenn man über den Gehweg läuft.“ Auch in Sandkästen, etwa am Deweerthschen Garten, liege oft Unrat und Glasstücke. „Die Stadt sollte dringend etwas tun, damit Wuppertal eine Vorzeigestadt wird.“
Heinz Krämer zeichnet ein ähnliches Stadtbild: „Wenn man durch die Innenstadt oder die anliegenden Parks geht, muss man über leere und volle Flaschen sowie Papiermüll steigen. Da sollte die Stadt handeln und Bußgelder verhängen. So geht das nicht.“
Darius Seemann sieht die Situation nicht ganz so dramatisch: „Eigentlich befindet sich das noch in einem vertretbaren Rahmen.“ Natürlich gebe es einzelne „gefährdete“ Bereiche, aber diese seien der Stadt bekannt. Große Plätze solle man mit der Kamera überwachen. Oder man solle mit Aufstellern und Beschriftung an den Mülleimern an die Bürger appellieren.
Uwe Streit sagt: „Jeder sollte bei sich anfangen und den Müll, den er verursacht, entsorgen und auch mit nach Hause nehmen und in die Tonne werfen. Von Bußgeldern halte ich wenig, da es schwierig ist, die ,Täter’ auf frischer Tat zu ertappen.“
Elli Neubert hat das Gefühl, den Deweerthschen Garten am Wochenende nicht betreten zu können: „Alles ist voller Müll, und ich frage mich, was die Menschen von ihren Eltern gelernt haben.“ Mülleimer seien reichlich vorhanden, und das Geschmiere an den Bänken müsse auch nicht sein. „Früher gab es Parkwächter. Die sollte es heute auch wieder geben.“
Peter Becker erzählt von einem Erlebnis am gleichen Tag: „Da steht ein Typ mit mir an der Ampel, einen Pappbecher in der Hand, und plötzlich stellt er den Becher beim Überqueren mitten auf die Straße – und ein Mülleimer ist in Sichtweite – unglaublich.“ Besonders in der Dunkelheit nehme die Vermüllung zu. „Nicht die Stadt ist unsauber, sondern die Bürger sind es.“
Bettina Stähler bemängelt ebenfalls den Schmutz in der Stadt: „An einigen Stellen der Innenstadt ist sie regelrecht verdreckt.“ Jeder solle doch wissen, wohin der Müll gehöre. Wenn es so weiterginge mit der Umweltverschmutzung, gebe es bald den Kollaps. „Ich würde mir wünschen, dass mehr Mülleimer mit Logos aufgestellt würden, die die Bürger zur Entsorgung animieren.“
Udo Bach hat festgestellt, dass im Bahnhofsbereich mehr auf die Sauberkeit geachtet wird: „Da wird sehr häufig geputzt. Das ist mir fast schon zu steril. Krass ist es dagegen im Bereich Hofkamp und an der Morianstraße. Da liegen Kippen, Becher und alles, was man sich vorstellen kann.“
Eckhard Lietz ist aufgefallen, dass es in der Stadt verschiedene Zonen gibt, in denen mehr oder weniger auf Sauberkeit geachtet wird: „Am Laurentiusplatz und im Luisenviertel ist es relativ sauber. Doch je mehr man in den Innenstadtbereich vordringt, desto schmutziger wird es.“ Bußgelder halte er für unsinnig, da man in den wenigsten Fällen die Menschen direkt bei einem Vergehen erwische.