Umweltverschmutzung 200 Tonnen Müll in den Wuppertaler Grünanlagen

Wuppertal · Hunderte Säcke mit Grillabfällen wurden nach Ostern und dem 1. Mai eingesammelt.

Das Ende einer Grillparty. So sieht es zuweilen in Wuppertaler Anlagen nach einem schönen Sommertag aus. 

Foto: dpa/Guido Kirchner

200 Tonnen Müll haben die Mitarbeiter der Grünflächenunterhaltung der Stadt Wuppertal im vergangenen Jahr in Parks, Grünanlagen und im Forstbereich eingesammelt. Weitere Tonnen Müll entsorgte der Eigenbetrieb Straßenreinigung zum Beispiel am Rande der Nordbahntrasse. 2019 dürfte die Bilanz ähnlich dramatisch ausfallen, denn zum Start in die Freiluftsaison an den Ostertagen und am 1. Mai quollen die Mülltonnen an den beliebten Treffpunkten wie Reppkotten, Hardt und Nordpark schon wieder über. Und was nicht mehr in die Tonne passte, blieb auf der Wiese liegen oder wurde im Gebüsch verstreut: Flaschen, Essensreste, Plastikteller, Geschirr und vieles mehr, was am Ende einer Party oder eines Grillabends zurückgelassen wird.

48 große Müllsäcke à 120 Liter sammelten die Mitarbeiter der Grünflächenunterhaltung allein nach dem langen Osterwochenende am Reppkotten ein. „Der Reppkotten bietet den einzigen Platz, an dem offiziell Grillen in einer öffentlichen Anlage in Wuppertal erlaubt ist. Daher waren wir auf eine große Menge Müll vorbereitet und sind schon gleich mit mehr Personal angerückt“, sagt Christian Arlt, Teamleiter Grünflächenunterhaltung.

Die Müllmenge sei zu Beginn der Grillsaison erwartungsgemäß besonders groß gewesen, im Verlauf des Jahres gebe es dann bei Grillwetter immer wieder einmal negative Ausreißer. Am Nordpark wurden am gleichen Wochenende 40 Säcke eingesammelt. Das ist zumeist eine mühselige Arbeit, denn der Müll beschränkt sich nicht auf den Bereich rund um die Mülleimer, sondern die vom Winde verwehten Hinterlassenschaften müssen zumeist per Hand auf den Wiesen und in den Gebüschen zusammengesucht werden.

Auf der Hardt hat sich die Situation entspannt

„Auf der Hardt hat sich die Situation durch die Initiative Hardteinander verbessert. Dort wird der Müll, wenn er nicht mehr in die Mülleimer passt, zumindest in der Nähe der Container platziert. „Wir können unmöglich so viele Papierkörbe oder Mülleimer aufstellen, wie an diesen Tagen Müll anfällt. Das Problem lässt sich eigentlich nur dadurch lösen, dass möglichst alle ihre Reste und den Müll nach dem Grillen einpacken und wieder mit nach Hause nehmen“, sagt Christian Arlt.

Der ESW sind samstags und sonntags regelmäßig im Einsatz. „Wir behalten zum Beispiel den Berliner Platz oder die Nordbahntrasse an den Wochenenden im Auge“, sagt ESW-Sprecher Andreas Spiegelhauer. Seine Arbeit mit den Hinterlassenschaften von Feiernden hat auch Martin Röder, Gärtner im Vorwerkpark. Das Osterwochenende sei schlimm gewesen. Zwei Stunden habe er am Dienstag danach damit zugebracht, die Spuren zu beseitigen. „Dabei war ich am Samstag auch schon zwischendurch mal da.“ Doch es gehe nicht nur um Müll, der beim Grillen anfällt, sondern auch um Vandalismus. „Da werden zum Beispiel Papierkörbe angezündet“, sagt Röder. Dass Leute die Parkanlage nutzen und auch mal dort was trinken, „dagegen habe ich ja gar nichts“. Es arte aber immer öfter aus. Gerade wenn das Wetter besser werde. „Und auch die Abiturzeit ist problematisch“, sagt Röder. Das Problem: Der Vorwerkpark ist zwar öffentlich zugänglich, aber nicht städtisch. Um ihn kümmert sich die Vorwerkstiftung, die auch Röder angestellt hat. Somit muss er auch alleine dafür sorgen, dass der Müll wieder verschwindet. Dabei hat der Gärtner genug damit zu tun, den Park als Garten-Kleinod zu erhalten.

Gegrillt wurde in der Nacht vom Freitag auf Samstag am Nützenberg - und zwar auf dem Bolzplatz. Der Platz und ein Kletterbereich waren mit Scherben von Glasflaschen übersät. Vandalismus beklagen auch die Besucher des Nordparks, wo nach Ostern ebenfalls Scherben auf dem Spielplatz entdeckt worden sind.

In Münster ließ die Stadtreinigung am Aasee nach dem 1. Mai den Müll einen Tag demonstrativ liegen. „Das ist für uns keine Lösung. Die Gefahr wäre zu groß, dass mancher Wuppertaler seinen Hausmüll dazu stellen würde“, sagt Stadtsprecherin Martina Eckermann.