WZ-Mobil „Essensreste sind eine Einladung für Ratten“
Wuppertal · Beim WZ Mobil berichteten Bürger von ihren Begegnungen mit den Nagern in der Stadt.
Man sieht sie ungeniert über die Gehwege laufen, ehe sie sich dort einnisten, wo Unrat, Essensreste oder sonstige für Raten anziehende und kulinarische Genüsse locken. Auch die Wupperufer sind für die langschwänzigen Zeitgenossen ein beliebter Treffpunkt. Dass die Ratten nicht mehr, sondern nur sichtbarer geworden sein sollen, weil sie die Scheu vor den Menschen verloren haben, ist eine Theorie. Seit Jahrzehnten kursieren Zahlen, die erschreckend sind: Drei Ratten sollen auf jeden Einwohner kommen.
Rattensichtungen rund
um den Robert-Daum-Platz
Um das „Rattenproblem“ in den Griff zu bekommen, hat die Stadt an rund 20 neuralgischen Orten Fallen aufstellen lassen. Besonders beliebt bei den Ratten sind Kinderspielplätze. Aber auch an der Rosenau, am Engelsgarten oder etwa am Carnaper Platz versammeln sich die Nager lieber als an anderen Orten. Zudem bestehe auch für Hauseigentümer eine Pflicht, Ratten wirksam zu bekämpfen, nicht zuletzt, weil Ratten durch Kot und Urin auch Krankheiten übertragen. Tuberkulose oder Leptospirose seien hier genannt. Beim WZ Mobil wollten wir wissen, ob sich die Wuppertaler über Müll, die die Ratten anlocken ärgern und bereits eines der Exemplare gesichtet haben.
Andreas Offizier etwa hat bereits zahlreiche Ratten im Deweerthschen Garten beobachtet: „Die kommen mittlerweile extrem nah an die Menschen heran. Am Döppersberg laufen sie über die Bürgersteige. Das liegt meistens an den Essensresten. Die sind eine Einladung.“ Leonardo Russo hat sie auch im Deweerthschen Garten gesehen: „Sie sind überall in den Büschen. Man ist in Gedanken und plötzlich erschreckt man sich, weil sie vor einem stehen.“ Aber auch in der City sehe man sie. „Je mehr Müll – desto mehr Ratten“, glaubt Russo. Hartmut Kremer nimmt die Nager auch an vielen Stellen wahr: „Besonders häufig sieht man sie in Wuppernähe rund um den Robert-Daum-Platz.“ Früher seien sie auch am Parkplatz an der Luisenstraße im Gebüsch umhergestreunt. „Das wurde inzwischen abgerodet, so dass sie dort keine Nester mehr bauen können. Rita Lindemann hat auch am Döppersberg Ratten gesehen: „Sie halten sich in den Gebüschen auf und wenn man sie in die Enge treibt, beißen sie auch.“ Sie habe aber auch einige Rattenfallen erkannt, etwa in den Beeten am Deweertschen Garten.
Fabrizio Nikosia ekelt das an: „In der Nähe von Müll sehe ich oft dicke, fette Ratten. Das ist doch in der Stadt nicht normal. Und zehn Meter weiter spielen Kinder im Sand auf dem Spielplatz.“ Ursula Misow hat auch andere Ratten befallene Orte im Visier: „Selbst auf der Trasse in den Bereichen Oberbarmen und Vohwinkel laufen sie herum. Und in den Grünflächen an der Berliner Straße. Das liegt am Unrat.“
Klaus Schumann weiß auch, wo sich die Ratten gerne aufhalten: „Oft sieht man sie am Wupperufer und dort, wo es Müllreste in der Nähe von Imbissen und Restaurants gibt.“ Man solle auch daran denken, dass man keine Essensreste in die Toilette gibt und dass sie ansteckende Krankheiten übertragen können.