Geld Wuppertaler zahlen weniger bar
Wuppertal · Für die Gastronomen ist das ein zweischneidiges Schwert. Die WSW reagieren auf den Trend und wollen noch in diesem Jahr die Automaten aufrüsten.
Bargeldloses Zahlen wird auch in Wuppertal immer beliebter. Inzwischen reicht dank der sogenannten „Nahfeldkommunikation“-Technologie das in die Nähe halten von EC-Karten oder des Handys, um Beträge abzubuchen.
Für die Gastronomie hat der Trend zum bargeldlosen Zahlen nicht nur Vorteile. „Früher hat man mit dem Bargeld auch gewirtschaftet und zum Beispiel sofort Lieferungen bezahlt“, berichtet Wuppertals Dehoga-Vorsitzende Marie Haus. Heutzutage hätten viele Gastronomen teilweise die Hälfte nur noch die Hälfte ihrer Umsätze in bar verfügbar, bis dann die monatliche Zahlung der Karten-Institute ansteht. Gerade in kleineren Betrieben könne das ein Problem sein.
Auch bedeutet jede Zahlung mit Kreditkarte im Gegensatz zur Barzahlung einen kleinen Verlust im Centbereich bei jeder Zahlung, weil die Institute Gebühren von den Gastronomen verlangen, so Haus. Hinzu komme oft eine Leihgebühr für das Karten-Gerät. Damit erklären sich auch die unterschiedlichen Hausregeln in Wuppertal. Manche Restaurants und Kneipen lassen bestimmte Kreditkarten nicht zu, in anderen ist das bargeldlose Zahlen erst ab einer bestimmten Summe erlaubt. Und immer wieder sträuben sich Gastronomen ganz und nehmen ausschließlich „Cash“ an.
Auch für eine Fahrt im ÖPNV verlangen die Wuppertaler Stadtwerke noch immer Münzen und Scheine. Egal ob im Ticketautomaten an der Schwebebahnhaltestelle oder vorne beim Busfahrer: Karten werden nicht akzeptiert. Doch WSW-Sprecher Rainer Friedrich kündigt auf WZ-Anfrage eine baldige Änderung an: Inzwischen gehen wir aber davon aus, dass sich das Zahlverhalten geändert hat. „Noch in diesem Jahr werden wir neue Ticketautomaten einführen, an denen die Kunden auch mit EC- oder Kreditkarte bezahlen können.“ In den Bussen könne man jedoch auch weiterhin nur bar bezahlen. Aber: „Perspektivisch ist auch hier geplant, den bargeldlosen Ticketkauf zu ermöglichen. Dies wird aber erst in drei bis vier Jahren der Fall sein.“
In anderen Bereichen der Stadt ist man schon einen großen Schritt weiter.