Campus Wuppertal Studenten können in der Mensa jetzt ohne Bargeld zahlen

Neben der EC-Karte können Studenten auch die App nutzen. Das Angebot kommt gut an.

In der Mensa können Studenten schon länger per EC- und Geldkarte zahlen. Seit neuestem geht das auch mit vorgehaltener Karte und App. Die Summen sind gering, das Essen kostet ja nicht viel. Das Hochschulsozialwerk zahlt aber Gebühren drauf und hofft, das diese sinken.

Foto: Monika Skolimowska/dpa-Zentralbi/Monika Skolimowska

Rund 650 000 Mahlzeiten gibt das Hochschul-Sozialwerk Wuppertal (HSW) jährlich in seinen Mensen, den Cafeterien und der Uni-Kneipe heraus. Die für Studenten günstigste Option für ein warmes Mittagessen gibt es in der Mensa: Hier werden zwischen 1,95 und 2,60 Euro fällig. Bezahlen konnten sie bislang bar oder per Geldkarte.

18 Prozent der Gäste
zahlen schon ohne Kontakt

Seit Mitte Mai hat sich das geändert. Das Hochschul-Sozialwerk hat an einer Kasse in seiner Zentralmensa und in der darüberliegenden Cafeteria auf dem Campus Grifflenberg das bargeldlose Bezahlen, (kontaktlos) per EC-Karte oder mit der Sparkassen-App (Mobiles Bezahlen, nur Android-Smartphones) eingeführt. Mit Erfolg, wie Fritz Berger, Geschäftsführer des Hochschul-Sozialwerks, berichtet: „Seit Monatsbeginn haben an der Mensakasse fast 18 Prozent unserer Gäste bargeldlos bezahlt, die Hälfte davon nutzt dafür die App.“

Manche Studenten witzeln darüber, dass für die Einführung des bargeldlosen Bezahlens erst der Geldautomat im Mensa-Gebäude gesprengt werden musste (WZ berichtete). Die Planungen zur neuen Bezahlmethode und die damit verbundene Diskussion dauerten aber schon länger an, wie Berger erklärt: „Wir haben uns in der Vergangenheit regelmäßig mit dem Thema auseinandergesetzt.“ Anders als zahlreiche Studierendenwerke in Nordrhein-Westfalen hat das HSW Ende der 90er Jahre auf die Einführung einer eigenen Mensa-Bezahlkarte verzichtet. „Einerseits aus Kostengründen und andererseits, um den von Studierendenseite vorgetragenen Datenschutzbedenken Rechnung zu tragen“, so Berger.

2001 wurde das Bezahlen per Geldkarte eingeführt. Diese, in der Bankkarte integrierte Funktion, erfordert das Aufladen eines Guthabens auf die Karte am Bankautomaten – was sich jedoch nicht durchsetzen konnte. „In unseren Einrichtungen bezahlten nie mehr als fünf Prozent unserer Gäste per Geldkarte“, berichtet Berger.

Das HSW zahlt Gebühren
für jede Zahlung obendrauf

Die Einführung der Zahlung per EC- bzw. GiroKarte ist ein Service des Hochschul-Sozialwerkes, der einen wirtschaftlichen Haken hat. Dazu führt Berger aus: „Zwischen zwei und drei Euro bezahlen unsere Gäste im Schnitt beim Besuch einer unserer Einrichtungen. Wird bargeldlos bezahlt, ist je Vorgang eine Gebühr im Centbereich fällig. Umso mehr Gäste diesen Weg nutzen, umso höher ist die Gebührenlast, die wir tragen müssen.“ Auf ein Jahr betrachtet, hat das Hochschul-Sozialwerk über eine Million Zahlungsvorgänge zu verzeichnen. Daher hofft Berger, die anfallenden Gebühren in Zukunft senken zu können.

Das laufende Sommersemester möchte das HSW dazu nutzen, Erfahrungen zu sammeln. Zum Start des kommenden Wintersemesters sollen dann die Mensen am Campus Haspel und Freudenberg folgen und ebenfalls mit EC-Kartenlesegeräten ausgestattet werden.

„Wir freuen uns darüber, dass das bargeldlose Bezahlen gut und in der Tendenz immer stärker von den Studenten und Mitarbeitern der Universität genutzt wird“, so Berger, der ergänzt, dass durchaus weitere Bezahloptionen hinzukommen könnten: „Da befinden wir uns in der Prüfung.“

Die klassische Barzahlung wird demnächst auch wieder einfacher. Die Stadtsparkasse Wuppertal hat den Mitte April von Unbekannten gesprengten Geldautomaten im Mensa-Gebäude des Campus Grifflenberg ersetzt. Er soll in Kürze wieder zur Verfügung stehen.