Nachhaltigkeit Wuppertals erster Unverpackt-Laden startet noch 2019

Wuppertal-Barmen · Einen Standort hat Diana Lantzen schon gefunden. Nun sucht sie noch Unterstützung für den ersten Supermarkt ohne Verpackungen in Wuppertal.

Diana Lantzen besuchte auch einen Unverpacktladen in Köln.

Foto: gestaltungludwig.de/

Pro Kopf fällt in Deutschland etwa 220 Kilogramm Verpackungsabfall an. Zumindest war das im Jahr 2016 so, wie das Umweltbundesamt im vergangenen Sommer mitteilte. Nachhaltig geht anders – aber wie denn, wenn im Supermarkt die Dinge des täglichen Bedarfs ohne Verpackung nicht zu haben sind? Seit einiger Zeit entstehen in verschiedenen Städten sogenannte Unverpackt-Läden. Auch in Wuppertal ist der erste im Anmarsch.

Die Idee kam Gründerin Diana Lantzen im März, als sie einen Fridays-for-Future-Demozug beobachtete. Die haben Recht, dachte die Mutter und wollte an der eigenen Nachhaltigkeit arbeiten. Die Unternehmensberaterin, die immer nebenbei sozial und ehrenamtlich aktiv war, wollte das Problem selbst anpacken – gab ihren Job auf und startet nun auf der Crowdfunding-Plattform „Startnext“ eine Kampagne, um den Laden, der mal „Ohne Wenn und Aber“ heißen soll, zu finanzieren.

Einen Standort gibt es schon – in der Alten Feuerwache in Unterbarmen, gegenüber der Junior-Uni. „Der Standort passt super. Man kann ihn gut mit dem Rad erreichen und drinnen gibt es schon eine Küche“, sagt Lantzen. Die wird auch gebraucht, denn neben dem Einkaufs-Angebot soll es auch ein kleines Café geben – und Workshops. Das Hauptangebot ist aber das Einkaufen. In großen Spendern aus Glas, Gläsern und Regalen sollen etwa 300 Produkte angeboten werden. Unverpackt.

Das Sortiment soll von Haferflocken, Nudeln und Reis über Trockenfrüchte bis hin zu Hygieneprodukten reichen. Auch Käse und Milch sind im Gespräch – und Gemüse aus der Region. Wer hier einkaufen will, bringt Dosen und Gläser mit, die werden vor dem Einkauf gewogen und dann an der Kasse noch einmal, mit den Produkten.

Mit Zahlen und Bilanzen kennt sich Diana Lantzen gut aus, immerhin hat sie zehn Jahre als Unternehmensberaterin gearbeitet. Rund um das Unverpackt-Verkaufen hat sie sich auch Unterstützung geholt, sich Unverpackt-Läden in der Region angesehen und ist mit den Betreibern ins Gespräch gekommen. Auch mit der Ölberg-Initiative und der am Arrenberg war sie im Gespräch – es gab dort bereits Ideen, einen solchen Laden zu eröffnen.

Dass das Angebot in Wuppertal gut angenommen wird, davon ist Lantzen überzeugt. Auf Facebook hat sie schon mehr als 1000 Unterstützer, das Feedback ist durchweg positiv. „Es ist jetzt die Zeit, dass viele Menschen umdenken und Dinge anders machen wollen“, sagt sie. Nur das Angebot fehle oft noch. Wenn alles glatt läuft, hofft Diana Lantzen, das noch in diesem Jahr ändern zu können.