Grüner Zoo Wuppertal, Wuppertal Institut und Scientists4Future Wuppertal Veranstaltung Klimaschutz ist Artenschutz - Wo steht Wuppertal?

Wuppertal · Der Grüne Zoo Wuppertal, das Wuppertal Institut und Scientists4Future Wuppertal kombinieren Theorie und Praxis: am 14. Juni findet die Veranstaltung „Klimaschutz ist Artenschutz - Wo stehen wir 30 Jahre nach der Rio-Konferenz und was müsste jetzt passieren?“ statt.

Die Aralandia im Wuppertaler Zoo bietet ein Zuhause für Hyazinth-Aras, Sonnensittiche, Chile-Flamingos und Pudus.

Foto: Grüne Zoo Wuppertal

Vor 50 Jahren fand im Jahr 1972 die erste Umweltkonferenz der Vereinten Nationen in Stockholm statt. Vor genau 30 Jahren wurde im Juni 1992 die Abschlusserklärung der Rio-Konferenz über Umwelt und Entwicklung unterschrieben. Zu den zentralen Ergebnissen dieser Konferenz zählen die drei völkerrechtlich verbindliche Konventionen zum Klimaschutz, zum Schutz der Biodiversität und zur Bekämpfung von Wüstenbildung. Die Folgen des Klimawandels und die damit verbundene Erderwärmung haben starke Auswirkungen auf Menschen und Ökosysteme.

Das alles ist schon lange bekannt, doch wird vielen Menschen erst jetzt klar, dass auch unser Leben in Wuppertal von den Folgen des Klimawandels betroffen sein wird. Neue Krankheitserreger gefährden die heimische Tierwelt und Starkregen-Ereignisse können ganze Stadtteile verwüsten.

Inzwischen sind rund eine Million Tierarten vom Aussterben bedroht und der Lebensraum vieler Arten wird durch die Folgen des Klimawandels zerstört. Doch noch immer geht die Entwicklung in eine völlig falsche Richtung: Laut Internationaler Energieagentur (IEA) wurden letztes Jahr weltweit 36,3 Milliarden Tonnen energiebedingte CO2-Äquivalente ausgestoßen und damit so viel wie noch nie zuvor.

Der Anstieg der weltweiten CO2-Emissionen in 2021 um über zwei Milliarden Tonnen war in absoluten Zahlen der größte in der Geschichte der Menschheit. Die Folgen werden immer gravierender und so ist bereits jetzt die globale Temperatur um 1,1 bis 1,2 Grad Celsius gestiegen. Daher ist schon lange Zeit zu handeln, sagen Dr. Arne Lawrenz, Direktor des Zoologischen Gartens in Wuppertal und Prof. Dr. Peter Hennicke, Senior Advisor am Wuppertal Institut: “Wir müssen nun in ein Jahrzehnt der Umsetzung kommen, um im eigenen Interesse Klima- und Artenschutz voranzubringen.”

Doch wo stehen wir heute? Welche Auswirkungen hat der menschgemachte Klimawandel auf die Artenvielfalt? Welche Rolle spielen Zoos heutzutage beim Artenschutz und bei der Natur- und Umweltbildung? Welche Rolle können Zoos als Unternehmen übernehmen, um den Betrieb CO2-neutral zu gestalten? Über diese Fragen möchten wir mit Ihnen diskutieren.

Die Veranstaltung “Klimaschutz ist Artenschutz – Wo stehen wir 30 Jahre nach der Rio-Konferenz und was müsste jetzt passieren?” am 14. Juni kombiniert Theorie und Praxis.

In kurzen Vorträgen stellen Professor Hennicke und Dr. Lawrenz wissenschaftliche Erkenntnisse zu Klima- und Artenschutz verständlich dar und diskutieren mit den Teilnehmenden darüber. Anschließend können die Gäste an zwei Praxisbeispielen im Zoo begutachten, wie sich beides gemeinsam bekämpfen lässt. Dazu wird die neue Beleuchtung der Pinguinanlage vorgestellt, deren energiesparende und auf das Tierwohl ausgerichtete LED-Technik ein in Deutschland einmaliges Beispiel ist, das größtenteils aus Spenden zum 80. Geburtstag von Peter Hennicke finanziert wurde.

Danach haben die Teilnehmenden die Möglichkeit die neue Aralandia-Anlage – eine Freiflugvoliere für Hyazinth-Aras, Sonnensittiche und Chileflamingos – zu besichtigen. Deren Energiekonzept basiert mit einer Photovoltaik-Anlage und einer Wärmepumpe auf erneuerbaren Energien und schafft durch Blühflächen für die heimische Insektenwelt einen neuen Lebensraum. So soll das Zielbild eines klimaneutralen, tier- und artgerechten Zoos praktisch mit Leben gefüllt werden. Es wird deutlich, dass der Zoo auch einen Ort der Bildung für eine nachhaltige Entwicklung (BNE) darstellt.

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei. Vor Ort werden Spenden für den Zooverein entgegengenommen. Um vorherige Anmeldung wird gebeten.

(Maria Spätling/red)