Corona: Inzidenzwert ist gesunken Kühn: „Ich erwarte keine Lockerungen“
Wuppertal · Der Inzidenzwert ist gesunken. Von einer Entspannung sei man aber immer noch weit entfernt.
Der Inzidenzwert für Wuppertal lag am Sonntag bei 181,41 – und damit so niedrig wie zuletzt am 28. Oktober, erklärt Gesundheitsdezernent Stefan Kühn. Die Zahl der Gesamtfälle in Wuppertal ist allerdings seit Freitag weiter gestiegen – von 4740 auf 4947. Als aktuell infiziert gelten 1305 Personen. Zudem gebe es leider einen weiteren an oder mit Corona verstorbenen Wuppertaler zu beklagen, sagt Kühn. 3083 Wuppertaler befinden sich in Quarantäne, davon 2929 in von der Stadt angeordneter.
Die Dynamik des Anstiegs sei aber „deutlich reduziert“, betont der Gesundheitsdezernent. Ob das am Lockdown liege, könne Kühn „nicht wissenschaftlich valide belegen“. Aber durch die Maßnahmen scheine sich die Situation zu stabilisieren.
Wuppertal liege auch nicht mehr so deutlich über dem Landesdurchschnitt. Die Großstädte wären zunächst besonders hart betroffen gewesen. Wuppertal halte sich „wacker“.
Einen Grund zur Entspannung liefern die Werte allerdings nicht, erklärt Kühn. Denn: „Durch den Lockdown gehen die Zahlen nicht zurück.“ Deswegen gehe er auch nicht davon aus, dass am Montag durch die Regierung Lockerungen angekündigt werden. „Die kann es gar nicht geben.“ Seiner Meinung nach müsse man sogar eher über zusätzliche Einschränkungen nachdenken.
Von einem Inzidenzwert von 50, der immer als Maßgabe genommen werde, „ist man in ganz Deutschland noch Lichtjahre entfernt“. Es gebe Städte und Kreise mit Inzidenzwerten von 300 oder sogar 400, so Kühn.
Am Mittwoch treffe sich der Wuppertaler Krisenstab, um über die möglichen neuen Verordnungen von Bund und Land zu beraten. Sein persönlicher Eindruck sei, dass sich die große Mehrheit der Wuppertaler an die Anordnungen halte. „Mein Büro ist ja am Neumarkt, deshalb bin ich öfter in der Fußgängerzone.“
Kühn: Große Mehrheit der Bürger hält sich an die Anordnungen
Schwarze Schafe gebe es immer wieder. Abschreckend wirke aber aus seiner Sicht die Präsenz von Ordnungsamt und Polizei, die kontrollieren „und schon mehrere hundert Bußgelder verhängt haben“.
Zum Vergleich: In Solingen lag der Inzidenzwert am Samstag mit 219,6 wieder über der 200er-Marke, nachdem er am Freitag erstmals nach längerer Zeit wieder darunter gerutscht war. Aktuell infiziert sind 550 Solinger. In Remscheid sind aktuell 360 Bürgerinnen und Bürger positiv getestet worden. Der Inzidenzwert liegt bei 220,9 und ist damit von Freitag (207,5) auf Samstag gestiegen. est