Lastenfahrrad Wuppertals erster Laden ausschließlich für Lastenräder
Nordstadt. · Tobias Freitag ist Fahrrad-Enthusiast. Jetzt macht er ein Geschäft für Transport-Räder auf.
Die Nordstadt mit ihren steilen Straßen ist prädestiniert für das Angebot von Tobias Maria Freitag. „Super Cargo – Lastenräder und Mobilitätskultur für Wuppertal“ ist auf der Tür des neuen Geschäftes an der Wiesenstraße zu lesen.
Eine andere Art der Mobilität in der Stadt ist ein Anliegen, das Freitag schon lange umtreibt. Eine Verkehrswende zu Gunsten des Rades. Bei vielen Aktionen und Veranstaltungen war der Mobilitätsberater dabei. So auch im vergangenen September beim Stadtradeln, das mit dem autofreien Tag am 22. September endete. „Es geht in einzelnen Schritten voran“, findet Freitag. Er war ebenfalls bei der Aktion Autofasten dabei. 40 Wuppertaler verzichteten ab dem 6. März dieses Jahres freiwillig auf ihren fahrbaren Untersatz. Menschen soll innovativ und zukunftsweisend ein alternatives Verständnis über Mobilität nahegebracht werden. Die auf drei Jahre angelegte Aktion soll 2020 erweitert werden mit dem Ziel, dass Wuppertaler in 40 Tagen 400 000 Kilometer mit nachhaltiger Mobilität bewältigen — zu Fuß, auf Inlinern, auf dem Skateboard, mit der Bahn, dem Bus und natürlich mit dem Fahrrad.
Inzwischen arbeitet die Stadt an Modellen zum Einsatz von Lastenrädern. Und die Uni forscht, wie man Lastenräder in der Logistik einsetzen kann.
„Die Benutzung eines Lastenfahrrades ist eine gute Gelegenheit, in die Praxis einzusteigen“ findet Freitag. Sein Faible für Fahrräder zeigt sich auch in der Mitarbeit bei „Mirker Schrauba“. Getreu dem Motto „selbst reparieren statt wegwerfen“ stehen sie seit 2012 vor Utopiastadt mit Tricks und praktischen Hilfestellungen bei Reparaturen und Fragen zur Seite. Hilfe zur Selbsthilfe wird an jedem ersten Sonntag bei gutem Wetter von 14 bis 17 Uhr an der Nordbahntrasse geleistet.
In seinem Laden bietet Freitag momentan drei verschiedene Modelle der elektrisch betriebenen Lastenräder an, in unterschiedlichen Größen und Ausstattungen. Teilweise werden sie nur in kleiner Stückzahl angefertigt. Kaufen oder leasen: Beides ist möglich.
Ab 3000 Euro betragen die Anschaffungskosten, dabei kann man beim Kauf, privat und gewerblich, finanziell vom Land unterstützt werden. Über diese Möglichkeiten informierte Cathrin Campen von der Energie-Agentur NRW bei der Ladeneröffnung. Bis zu 30 Prozent Zuschuss ist möglich, das heißt bei Privatnutzern immerhin bis zu 1000 Euro.
Geöffnet ist „Super Cargo“ – das Wort kommt aus dem Englischen und kann mit „Ladungsexperte“ übersetzt werden – an der Wiesenstraße 36 samstags von 10 bis 16 Uhr.