Bildung „Starke Eltern“ werben mit Postkarten für Online-Petition
Wuppertal · Unterschriften sollen das Land bewegen, sich mit Lehrermangel und anderen Schulproblemen zu befassen.
Sie wollen ausfallende Schulstunden, fehlende Fachlehrer und marode Schulgebäude nicht einfach hinnehmen. Im vergangenen Herbst haben sich Wuppertaler Eltern unter dem Namen „Starke Eltern“ zusammengetan, um auf die Missstände im Bildungssystem aufmerksam zu machen und Verbesserungen einzufordern. Jetzt trommeln sie mit einer Postkarten-Aktion für Klicks zu einer Online-Petition.
16 Forderungen stellen die „Starken Eltern auf, nennen ihre Kampange „No School, no future“. „Lehrer ist Lehrer“, heißt es beispielsweise auf einer Postkarte mit „Forderung 5 von 16“, darunter die Erklärung: „Lehrkräfte mit einer Lehramtsbefähigung für die Sekundarstufe II müssen kurzfristig und unkompliziert in den anderen Schulformen im Beamtenverhältnis eingestellt werden können.“ Forderung 8 heißt etwa „Gleiche Arbeit - gleicher Lohn“. Die Erläuterung: „Es muss umgehend das Besoldungsgesetz geändert werden, um die gleiche Bezahlung der Lehrkräfte aller Schulstufen nach A 13 Z kurzfristig verankern zu können.“
Forderung 13 heißt „Digitale Gegenwart“ und meint: „Es muss eine Forderung einer Plattform zur weitreichenden Digtialisierung von Unterrichtsmaterialien geben.“ Und Forderung 156: „Klein, aber oho“, was „Kleinere Klassen für individuelleren Unterricht“ bedeuten soll.
Es sollen 29 000 Unterschriften gesammelt werden
80 000 solcher Postkarten wollen sie in den nächsten Wochen und Monaten verteilen, erklärt Marc Struns-Michels, einer der Mitstreiter von „Starke Eltern“. „Wir versuchen, sie an jede Schule zu bringen.“ Wenn die Schulleitungen einverstanden sind, wollen sie sie auch bei Schulfesten verteilen, „dann kann man auch mal Rede und Antwort stehen“, erklärt Struns-Michels. Auch beim Langen Tisch will die Initiative auftreten.
Die Postkarten machen auf die Online-Petition auf der Internet-Plattform OpenPetition aufmerksam. Auch dort sind alle Forderungen der Initiative noch einmal zu lesen. Die Klicks dort sollen dazu beitragen, dass sich die Landespolitik mit dem Thema beschäftigt. 29 000 Unterschriften sind das Ziel, „dann muss sich das Land damit beschäftigen“, so Struns-Michels. Die Zeit vor den Ferien sei der „Aufgalopp“, sagt er. Doch die Kampagne laufe danach noch weiter über mehrere Monate. „Denn wir wollen tatsächlich viele Unterschriften.“ Bildungspolitik müsse wieder in den Vordergrund rücken, davon ist Marc Struns-Michels überzeugt. Denn auch andere Probleme, wie etwa Arbeitslosigkeit, hätten mit Bildung zu tun.
Die erste Aktion, die die Initiative organisiert hat, war eine Demonstration im Dezember. Dafür haben sie 45 000 Flugblätter an anderen Schulen verteilt. Etwa 400 bis 500 Eltern und Schüler seien dann m 4. Dezember zusammen bekommen. Derzeit seien sie ein härter Kern von etwas einem Dutzend Eltern. Sie laden andere Eltern dazu ein, mitzumachen: „Auch kleine Ideen helfen.“