Wuppertals Partnerstädte (2): Die Brücke in den Osten Deutschlands
Schwerin und Wuppertal sind seit dem Jahr 1987 verschwistert.
Wuppertal. Es war durchaus ein gewagtes Unternehmen, als Vertreter beider Städte am 9. Februar 1987 in Wuppertal und am 26. Februar in Schwerin den Vertrag über eine offizielle Städtepartnerschaft unterzeichneten. So wurde seitens der DDR-Offiziellen streng darauf geachtet, dass das zum Festakt aufspielende Kammerorchester keinen persönlichen Kontakt zu den Gästen aus dem Westen hatte.
„Wir haben das Konzert abgeliefert und mussten durch die Hintertür wieder raus“, erinnerte sich der Leiter der Schweriner Philharmonie, Wolfgang Friedrich, später in einem Interview. „Diese Städtepartnerschaft ist etwas Besonderes. Entstanden zu Zeiten der innerdeutschen Grenze, haben wir auch nach der Wende gemeinsam viele Brücken gebaut, um die Menschen beider Städte zusammen zu bringen. Viele Freundschaften haben sich durch diese Partnerschaft entwickelt“, sagte Stadtpräsident Stephan Nolte anlässlich des Silberjubiläums im Jahr 2012. Geprägt wurde die Beziehung häufig durch private Initiativen, beispielsweise aus Sportvereinen, Schulen, der Feuerwehr oder dem Kulturbereich. Am Anfang kritisch beäugt von der Stasi, änderte sich der Kontakt nach der Wende grundlegend. So wird die Hilfe aus Wuppertal beim Aufbau einer demokratischen Kommunalverwaltung bis heute geschätzt.
Dem Besucher präsentiert sich Schwerin einerseits als älteste Stadt Mecklenburgs, die sich touristisch als Stadt, aber auch als Teil der Schweriner Seenlandschaft profilieren möchte. Andererseits ist Schwerin seit 1990 die Hauptstadt des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern und als solche ein attraktives Oberzentrum.
Zum Besuchsprogramm gehören unbedingt das Schweriner Schloss, das auch Sitz des Landtages ist, und die Altstadt mit ihren repräsentativen Gebäuden, Fachwerkhäusern, der barocken Schelfstadt, ihren Plätzen und dem Pfaffenteich. Auf den Schiffen der „Weißen Flotte“ sind kleine Kreuzfahrten über den 63 Quadratkilometer großen Schweriner See möglich.
Wer länger bleibt, kann die Porzellansammlung im Staatlichen Museum, das Historische Museum oder das Volkskundemuseum besuchen. Und wer sich als Wuppertaler zu erkennen gibt, begegnet möglicherweise auch einem Schweriner, der schon mal in Wuppertal war.