Wuppertals Partnerstädte Freude über die Reise-Möglichkeiten
Wuppertal · Der Freundeskreis Liegnitz wird die „offene Grenze“ nutzen, um die Städtepartnerschaft nach der Corona-Krise wieder aufleben zu lassen.
Endlich wieder ins Ausland fahren: Vielerorts werden Reisebeschränkungen gelockert, und auch Jörg Eckholdt vom Freundeskreis Liegnitz freut sich über die Nachricht, „dass die Grenze wieder offen ist“. Man habe vor, Ende Juni für einige Tage nach Polen zu fahren. „Es gibt viel zu besprechen, da vieles nachzuholen und anderes in trockene Tücher zu bringen ist“, so Eckholdt. „Wir freuen uns darauf, wie sich die Städtepartnerschaft nach Monaten der Stille wieder finden wird.“
Vorgesehen seien unter anderem Besprechungen mit dem Stadtpräsidenten, Austausch mit der jüdischen und evangelischen Gemeinde sowie anderen Organisationen und den vielen Freunden in der Region. Einreisen aus Deutschland in die Slowakei und damit auch in Wuppertals Partnerstadt Kosice sind seit dem 10. Juni ohne Einschränkungen möglich, ist von örtlichen Behörden zu erfahren, ein negativer Covid-19-Test sei nicht erforderlich. Grenzkontrollen finden demnach nur noch an den Grenzen zu Polen und der Ukraine statt. Bei Einreisen in die Slowakei aus diesen beiden Ländern gelten Quarantäneregeln der slowakischen Regierung weiter fort.
Auch die Freunde diesseits und jenseits der französischen Grenze können sich wieder sehen, in Wuppertals Partnerstadt Saint-Étienne sind seit Montag, 15. Juni, Bäder wieder geöffnet.
Anders sähe es für Besuche in Wuppertals englischer Partnerstadt South Tyneside aus. „Von nicht notwendigen, touristischen Reisen in das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Nordirland einschließlich Britische Überseegebiete wird derzeit aufgrund der Notwendigkeit einer 14-tägigen Quarantäne bei Einreise dringend abgeraten“, teilt das Auswärtige Amt mit.
Bis weitere internationale Reisewarnungen aufgehoben werden, bleibt die Deutschlandreise beliebt. Neben Nord- und Ostsee zieht es Touristen auch in große und kleine Städte und natürlich nach Berlin. „Gerade der Bezirk Tempelhof-Schöneberg bietet ein facettenreiches Bild“, wirbt die Berliner Wirtschaftsförderung für Wuppertals Partnerstadtteil.
Drei Monate Corona-Ausnahmezustand: Während die Rückholaktion zehntausender deutscher Touristen bereits Geschichte ist, beschäftigt das Schicksal gestrandeter Seeleute noch immer die Öffentlichkeit in Nicaragua und damit in Wuppertals Partnerstadt Matagalpa. Mehrere Hundert „Nicas“, so nennen sich die Einwohner des mittelamerikanischen Landes, arbeiten als Kellner oder Köche auf Kreuzfahrtschiffen, die aufgrund der Pandemie nun in der Karibik ohne Passagiere vor Anker liegen. Die Besatzungen, die großteils aus Lateinamerika stammen, konnten inzwischen in ihre Heimatländer zurückkehren – nur die betroffenen Nicas nicht, wie örtliche Zeitungen berichten. So hingen noch Mitte des Monats fast 100 Seeleute von der „Carnival Glory“ auf der kolumbianischen Insel San Andrés fest, weil Nicaraguas Regierung die Grenze selbst für eigene Staatsangehörige geschlossen hält. Aus Matagalpa zitiert die Zeitung El Nuevo Diario den Stewart Omar: Das Geld gehe zur Neige, die Regierung daheim „stellt sich taub“ und die Familie habe er seit einem halben Jahr nicht mehr gesehen.