Die Corona-Pandemie bringt die Veranstaltungskalender durcheinander Partnerstädte streichen Feste und Feiern

Wuppertal · Die Corona-Pandemie bringt den Veranstaltungskalender mächtig durcheinander.

In Polen haben die Feiern rund um Allerheiligen eine große Bedeutung. In diesem Jahr wurden die Friedhöfe allerdings geschlossen.

Foto: dpa/Matthias Balk

Es sollte ein freundschaftlicher Austausch werden, doch die steigenden Corona-Zahlen machen dem Freundeskreis Liegnitz einen Strich durch die Rechnung: „Leider habe ich den geplanten Besuch des Vorstandes des Liegnitzer Kulturzentrums in Wuppertal aus bekannten Gründen absagen müssen“, bedauert der Vorsitzende Jörg Eckholdt. „Die Gespräche mit der Wuppertaler Kurrende, der Kantorei 3-Klang sowie mit unserem Kulturdezernenten Matthias Nocke müssen vertagt werden. Wir hoffen, dass durch diese Verzögerung die angedachten Konzerttermine für 2021 nicht gefährdet sind.“

Die Pandemie macht nicht nur diesen Besuch unmöglich, sondern beeinträchtigte auch das alljährliche Gedenken und Feiern rundum Allerheiligen, die in Polen eine große Bedeutung haben. „Polen schließt zu Allerheiligen für drei Tage die Friedhöfe“, meldete das Domradio. Angesichts täglich steigender Infektions- und Todesfälle könne man nicht zulassen, dass eine große Zahl von Menschen auf Friedhöfen zusammenkomme, habe Ministerpräsident Mateusz Morawiecki erläutert. Vergangenen Freitag sei mit 21 629 Neuinfektionen binnen 24 Stunden ein neuer Höchstwert registriert worden.

Covid-19 überschattet auch Allerheiligen in der katholisch geprägten Slowakei und damit in Wuppertals Partnerstadt Kosice, wo es vielfach als Familienfest zelebriert wird und so wichtig ist wie Weihnachten und Ostern. In normalen Zeiten sind dann die Straßen verstopft, weil viele Slowaken zu in anderen Landesteilen gelegenen Familiengräbern reisen. Doch diesmal ist alles anders – in der Slowakei werden derzeit Massentestungen auf Covid-19 vorgenommen.

Auch in England sind Festivitäten gestrichen: Veranstaltungen zum Gedenken in South Tyneside sind abgesagt, berichtet die örtliche Gazette – stattdessen sollen virtuelle Veranstaltungen online stattfinden. Im November gibt es traditionell im gesamten Bezirk Veranstaltungen – einschließlich Paraden und Gottesdiensten zum Gedenken an die Opfer von Armee, Marine und RAF-Personal im Ersten und Zweiten Weltkrieg sowie bei anderen Konflikten. „Wir sind sehr stolz auf die Vergangenheit und Gegenwart unserer Streitkräfte und stellen unsere Veteranen und Militärangehörigen stets in den Mittelpunkt unserer Gedenkfeiern“, so Norman Dick, Bürgermeister von South Tyneside und selbst ein Veteran der Streitkräfte. „Leider ist es aber einfach nicht möglich, unsere traditionellen Gedenkveranstaltungen im Einklang mit den aktuellen Sicherheitsrichtlinien der Regierung durchzuführen. Wir verstehen, dass viele Menschen enttäuscht sein werden, aber die Sicherheit unserer Einwohner, Besucher, Militärangehörigen, Veteranen und ihrer Familien hat für uns im Moment oberste Priorität. Sie müssen geschützt werden, besonders in dieser entscheidenden Phase der Pandemie.“

Der Gedenksonntag und der Tag des Waffenstillstands werden in South Tyneside mit Fahnen markiert, die auf Halbmast über dem Rathaus von South Shields wehen, das ebenfalls rot beleuchtet sein wird.

Auch in Schwerin hat sich die Infektionslage verschärft: In der Landeshauptstadt zeige die Corona-Ampel mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 50 Fällen pro 100 000 Einwohner jetzt ebenfalls auf rot, meldet die Verwaltung: „Am Samstag wurden 16 neue Fälle registriert. Damit sind es jetzt insgesamt 207. Zehn Personen müssen im Krankenhaus behandelt werden. Wegen der Überschreitung des Inzidenzwertes von 50 Neuinfektionen gilt die Landeshauptstadt jetzt offiziell als Risikogebiet. Der Corona-Krisenstab hat daher am Sonnabend verschärfte Regelungen zum Infektionsschutz beschlossen. So wird die Teilnehmerzahl für Veranstaltungen in geschlossen Räumen auf 100 Personen begrenzt.“