Wuppertals Sechstklässler lesen um die Wette
Schüler ermitteln Stadtsieger beim Wettbewerb.
Wuppertal. Judith sitzt an einem kleinen Tisch, der mit Büchern dekoriert ist. Aus einem davon liest sie vor. Ihr gegenüber sitzen fremde Menschen, davon sieben, die ihr ganz genau zuhören. Gerade erzählt Judith von zwei Geschwistern, denen in der Nacht unheimliche Sachen widerfahren. Dabei betont sie die Wörter dramatisch und unterstreicht sie mit lebhafter Mimik.
Kein Zweifel: Die Sechstklässlerin hat sich gut vorbereitet, um beim Stadtentscheid des diesjährigen Vorlesewettbewerbs, der jetzt im Bücherschiff der Zentralen Kinder- und Jugendbibliothek stattfand, vor der Jury punkten zu können. Gegen 14 weitere Sechstklässler tritt sie an, die im vergangenen Herbst in ihren Schulen zum besten Vorleser ihrer Stufe gewählt wurden. Sie alle lesen drei Minuten aus einem Buch ihrer Wahl vor. Im zweiten Durchgang sollen sie dann zwei Minuten lang einen ihnen noch fremden Text vorlesen.
Der Jury geht es dabei aber nicht nur um fehlerfreies Lesen. „Wir achten vor allem darauf, dass die Schüler die Stimmung der Geschichte rüberbringen“, sagt Wolfgang Scheller, Lehrer und schon seit einigen Jahren Juror beim Vorlesewettbewerb.
Zwei Gewinner werden in diesem Jahr in Wuppertal ermittelt, einer in dieser und einer in der kommenden Woche. „Es gab so viele Anmeldungen, dass wir zwei Termine ansetzen mussten.“, sagt Organisatorin Ursula Gallep. Die beiden werden dann in den Bezirksentscheid in Essen einziehen. Doch da es allein schon ein Erfolg ist, bis hierher gekommen zu sein, erhalten alle 15 Teilnehmer ein spannendes neues Buch sowie eine Urkunde. Die der Gewinnerin Panagiotta Georgakaki ist golden und strahlt — genauso wie die glückliche Besitzerin.