Wuppertals Wirtschaft startet optimistisch ins neue Jahr
Die Bergische IHK begrüßte am Mittwochabend mehr als 1000 Gäste in der Wuppertaler Stadthalle.
Wuppertal. Traditionell ist der Neujahrsempfang der Industrie- und Handelskammer Wuppertal-Solingen-Remscheid nicht nur ein herausragendes gesellschaftliches Ereignis, sondern er dient auch als Gradmesser des Wirtschaftsklimas in der Region.
„Ich glaube, wir haben im Bergischen Land guten Grund, zuversichtlich zu sein“, sagte IHK-Präsident Thomas Meyer zur Begrüßung und gab die optimistische Grundstimmung unter den 1050 Gästen in der Stadthalle wieder.
Thomas Meyer richtete den Blick in die Zukunft, streifte die vergangenen und aktuellen Probleme und offene Fragen, wie zum Beispiel den Umbau Döppersberg, das DOC in Remscheid oder die Ansiedlung von Ikea nur kurz.
Positiv sieht Meyer auch die Entwicklung auf dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt. Zudem sei die Neigung zu Investitionen wieder stärker ausgeprägt. „Heute ist ein guter Zeitpunkt, um den Unternehmern zu danken, die Arbeitsplätze geschaffen und bestehende ausgebaut haben.
Der Dank gilt den mehr als 200 000 Beschäftigten für ihre Loyalität, ihre Ideen und die Flexibilität, die sie vor allem in kleineren Unternehmen bewiesen haben. “
Kritisch sieht der IHK-Präsident einige Vorhaben der großen Koalition. Besonders die Pläne für eine Rente ab 63 und die Mütterrente bereiten ihm aufgrund der demografischen Entwicklung Sorge. Mit Blick auf die Finanzierbarkeit erinnerte er an das Bild des ehrbaren Kaufmanns: „Wir alle haben das Recht, den ehrbaren Staat zu erwarten.“
Zukunftsthemen stellte auch Gastredner Professor Armin Nassehi von der Ludwig-Maximilians-Universität München in den Mittelpunkt. Mit vielen Bonmots gewürzt, legte er zehn Thesen für die Bewältigung zukünftiger Aufgaben auf allen gesellschaftlichen Ebenen vor.
Eine These lautete: „Wir geben viel Geld dafür aus, frühere Utopien zurückzubauen.“ Als Beispiel nannte er den Mittleren Ring in München, seine Zuhörer dürften eher an den Döppersberg gedacht haben.
Die Stärke der mittelständischen Wirtschaft sei die passgenaue Kompetenz. Der Mittelstand sei Wissens- und Kompetenzlabor der Gesellschaft. Um dies zu bleiben, so Nassehi, sei es erforderlich, Fachkräfte zu sichern und flexibel einzusetzen.