Meinung WZ-Kommentar zu „Mehr Raum und Personal für die Bedürfnisse der Kinder“: Rückstau kaum aufzuholen
Wuppertal · Es fehlt an Räumen, es fehlt an Küchen, und um das Fachpersonal streiten sich Schulen, Kitas und OGS.
Der Rechtsanspruch auf eine Betreuung von Grundschulkindern ab 2026 ist seit Jahren beschlossen. Die Umsetzung wird wohl in Wuppertal bis dahin – so sieht es im Moment aus – nicht gelingen. Derzeit gibt es in Wuppertal OGS-Plätze für etwa 45 Prozent aller Grundschulkinder, in ganz NRW mit 52 Prozent zwar etwas mehr, aber lange nicht genug. Experten rechnen damit, dass Bedarf für etwa 80 Prozent aller Kinder besteht.
Die Stadt bemüht sich zwar, neue Plätze zu schaffen, aber weil auch die Kinderzahl steigt, wird die Versorgungsquote nur langsam besser. Der Rückstau ist kaum aufzuholen: Es fehlt an Räumen, es fehlt an Küchen, und um das Fachpersonal streiten sich Schulen, Kitas und OGS. Letztere haben das Nachsehen, weil die anderen Arbeitsstellen bessere Bedingungen bieten.
Das Grundproblem: Es fehlt an Geld – nicht nur für den Ausbau, sondern schon für den derzeit laufenden Betrieb. Die Träger klagen schon lange, dass die Zahlungen von Stadt und Land nicht reichen, um Tarifsteigerungen und Inflation der letzten Jahre auszugleichen. Wenn die Politik es ernst meint mit dem Stellenwert von Bildung und Bildungsgerechtigkeit, müssen diese Bereiche tatsächlich Priorität erhalten. Dann braucht es eine Einigung auf Zuständigkeiten und Standards. Und ausreichend Geld.